Was wie ein Traum klingt, wird im Osten Realität – mit Drogenanbau Geld verdienen. Seit 2017 können sich Patientinnen und Patienten Cannabis für medizinische Zwecke vom Arzt verschreiben lassen. Es dient beispielsweise bei Schwerkranken als schmerzlinderndes Medikament. Seitdem gibt es einen Boom. Nach Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wurden allein im vergangenen Jahr 20,6 Tonnen Cannabis-Blüten und -Extrakte importiert. Nun gibt es auch ein deutsches Startup, das hiervon profitiert. Das Unternehmen Demecan baut seit vergangenem Jahr Cannabis zu medizinischen Zwecken an. Als erste deutsche Firma hat sie nun Pflanzen an die staatliche Cannabisagentur ausgeliefert. Die Produktionshallen der Firma Demecan befinden sich in Ebersbach und sind sehr kompliziert aufgebaut. Alles ist verschachtelt und alles Video-überwacht. Zudem gibt es regelmäßig Schleusen, in denen Gäste und Mitarbeiter ihre Hände desinfizieren sowie die Schuhe und den Mundschutz wechseln müssen.
Aktuell gibt es lediglich drei Hersteller, denen es gestattet ist, im Auftrag des Staates Cannabis in Deutschland anzubauen. Sie haben 2019 eine entsprechende Ausschreibung des BfArM gewonnen. Aurora (ohne den Sonnenstern) hat seine Produktionsstätte kurz hinter der sächsischen Grenze in Leuna (Sachsen-Anhalt). Mit Tilray, das bereits Cannabis ausgeliefert hat, befindet sich das dritte Unternehmen in Neumünster (Schleswig-Holstein). Beide sind in kanadischer Hand – Demecan sticht als deutsches Startup heraus.
Die Gründer erzählten gegenüber Business Insider, dass sie lange in Berlin gesessen und an ihrem Angebot gefeilt hätten. Auf der Suche nach einem perfekten Standort seien sie auf das ehemalige Schlachthofgelände im Landkreis Meißen gestoßen. Die Nähe zu Dresden sei ein Vorteil. Und: Sollte der Bedarf an deutschem Cannabis steigen, könnten die Gründer ihre Produktionskapazität kurzfristig auf über zehn Tonnen Cannabisblüten pro Jahr erweitern – und damit verzehnfachen.
Wir drücken die Daumen.