Mexiko nutzt Musik, um gegen die Macht der Drogenkartelle vorzugehen. Präsidentin Claudia Sheinbaum will den Einfluss der „Narcocorridos“ – Songs, die Drogen und Gewalt glorifizieren – durch die Förderung gewaltfreier Musikstile eindämmen.
Eine geplante Kampagne soll alternative kulturelle Visionen populär machen. Ein Wettbewerb zwischen Corrido-Bands soll Künstler fördern, die andere Werte wie Gemeinschaft und Frieden besingen.
Anstatt „Narcocorridos“ zu verbieten, will Sheinbaum mit attraktiven Alternativen eine kulturelle Veränderung anstoßen. Dabei zeigt Esteban Villegas, Gouverneur von Durango, mit traditionellen „Banda“-Liedern, dass populäre Musik auch ohne Verherrlichung von Kriminalität erfolgreich sein kann.
Keine leichte Aufgabe. Populäre Musiker wie Peso Puma stellen das Symbol für die umstrittene Anziehungskraft der „Narcocorridos“ dar. Mit Texten über Drogenhandel und Gewalt spiegeln sie die Realität einer Kultur wider, die eng mit den Kartellen verknüpft bleibt.
Trotz lokaler Verbote und Kritik bleibt die Nachfrage nach „Narcocorridos“ hoch. Die Kampagne von Sheinbaum zielt deshalb darauf ab, das Interesse auf andere Musikstile zu lenken. In diesem Kontext könnten Festivals wie das Electric Daisy Carnival (EDC) in Mexiko-Stadt eine wichtige Rolle spielen.
Das EDC Festival, bekannt für sein beeindruckendes Line-up aus EDM- und Techno-Künstlern, könnte als Vorbild dienen, wie Musikveranstaltungen positive Botschaften vermitteln können. Allein in diesem Jahr wurden dort u. a. Nico Moreno, Sara Landry, Trym, Amelie Lens, Shlomo, I Hate Models, Marcel Dettman, Marco Carola, Boris Brejcha, Lilly Palmer, Layton Giordani, Patrick Mason und deadmau5 bestätigt.
Im Gegensatz zu Narcocorridos, die oft explizite Gewalt- und Drogeninhalte transportieren, konzentriert sich elektronische Musik in der Regel auf Rhythmus, Melodie und Atmosphäre, ohne textliche Verherrlichung illegaler Aktivitäten.
Dies macht sie zu einem potenziellen Verbündeten im Bestreben der Regierung, Musik zu fördern, die weder Drogen noch Gewalt glorifiziert. Allerdings ist es wichtig anzumerken, dass die elektronische Musikszene nicht frei von Vorurteilen und Assoziationen mit Drogenkonsum ist.
Dennoch bietet sie die Chance, durch verantwortungsvolle Veranstaltungsorganisation und klare Anti-Drogen-Botschaften einen positiven Beitrag zu leisten. Festivals wie das EDC könnten in Ländern wie Mexiko eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie Aufklärungsarbeit leisten und zeigen, dass man Musik genießen kann, ohne Drogen oder Gewalt zu verherrlichen.
Dies könnte ein wichtiger Schritt sein, um das Image der elektronischen Musik in Mexiko – und darüber hinaus – zu verbessern und gleichzeitig die kulturelle Lücke zu füllen, die durch die Eindämmung der Narcocorridos entstehen könnte.
Quelle: Musikexpress / Instagram
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