Lalena ist seit ein paar Jahren in der House- und Techno-Szene Köln etabliert und in den letzten Jahren ihr Profil mit einigen hochkarätigen Veröffentlichungen erweitert und u. a. auf Labels wie LIKE Records, Katermukke, Niconé’s Label Dantze und Lukins veröffentlicht.
Auf ihrem Instagram-Kanal nimmt sie ihre Community immer wieder mit und stellt dabei neben Ankündigungen, Gig-Impressions und Co. auch auf Social Media zugeschnittenen Content ins Netz, darunter auch Gedanken und Fragen an ihre Anhänger.
„Ich zitiere jetzt einen Freund: Irgendwann kommt der Tag, an dem es euch peinlich ist, dass ihr die Aussagekraft eurer Musik über BPM definiert habt“, so die Kölner DJ und Produzentin in ihrem aktuellsten Instagram-Reel.
Einen Vergleich zieht sie dabei mit dem sogenannten Laustärkenkrieg, auch „Loudness War“ genannt. „Loudness war ein Phänomen in der Musikindustrie, bei dem Songs einfach immer lauter abgemischt wurden, um sich in Playlists und Radio einfach durchzusetzen.“
Das habe allerdings dazu geführt, dass die Dynamik und die Feinheit der Musik immer mehr verloren ginge. „Es klang einfach alles nur noch laut“. Ein ähnliches Phänomen beobachte sie nun im Bereich Techno.
„Gerade bei Techno-Partys erlebe ich es schon häufig, dass DJs sich geradezu darum batteln, wer das schnellere Set gespielt hat. […] Geschwindigkeit macht dich nicht zum besseren DJ.“ Über die Musik sage das alles aber gar nichts aus.
Laut Lalena verlieren Songs durch diese Herangehensweise ihren Groove, Tiefe und ihr musikalisches Storytelling. „Ich würde jetzt auch gar nicht behaupten, dass jeder Track ein musikalisches Storytelling hat, aber das lassen wir mal beiseite.“
Der befreundete DJ, den sie in dem Video zitiert scheint David Hasert zu sein, bei dem sich die Produzentin in der Caption zum Video persönlich „für die weisen Worte“ bedankt. Die beiden spielen u. a. am 10. Mai mit Super Flu, Solvane und Prismode im Reineke Fuchs.
In den Kommentarspalten erntet sie für ihr Statement übrigens jede Menge Zustimmung. „Das was Lena sagt“, schreibt eine Userin. Ein weiterer Anhänger schreibt „Danke! Vor allem ein Unding, beim Closing-Track nochmal hochzupitchen. DJs sollen sich feiern und nicht batteln!“
„Und jahrzehntlich grüßt das Murmeltier“, meint House-DJ Kakooh in den Kommentarspalten. „In den 90ern gab es schon einmal eine Phase voller Bemühungen, möglichst schnell zu spielen.“ Die Geschwindigkeit eines Songs sei aber eine Kennzahl ohne Aussage.
Auch Schubladendenken im Sinne von Genres und Subgenres kritisiert Lalena. „Seit Beatport die Bibel für DJs geworden ist, denken viele nur noch in Kategorien. […] Ich sehe permanent Leute, die über ihre Musik nur noch in Genres sprechen.“ Dabei lebe ein DJ-Set doch von Überraschungen und Kontrasten.
Quelle: Instagram
Das könnte dich auch interessieren:
„Techno ist nicht nur für Großstädte“ – Chris Liebing lobt kleine Clubs