Selbstkritische Töne: Ahmet Sisman über die Absage des The-Third-Room-Festivals

Rund einem Monat nach der Absage des The Third Room Festivals hat Veranstalter Ahmet Sisman in einem Interview mit DJ LAB ausführlich über die Gründe hinter dem Scheitern des Events gesprochen. Zu vernehmen ist auch eine große Portion Selbstkritik.

Nach den großen Erfolgen des Stone Techno Festivals im UNESCO Weltkulturerbe Zeche-Zollverein sollte das The Third Room Festival in der Hattinger Henrichshütte eigentlich das nächste dicke Ding für Sisman und sein Team werden. Eigentlich. Wie der Veranstalter kürzlich gegenüber DJ LAB erklärte, habe man im Vorverkauf lediglich 55 Prozent der Tickets verkauft, um das Festival wirtschaftlich tragen zu können. Der „Post-Stone-Techno-Effekt“ sei zwar eingetreten, habe aber dennoch nicht für lukrative finanzielle Aussichten ausgereicht.

Auf die Nachfrage, warum die Ticketkäufe den Erwartungen nicht gerecht werden konnten, gibt Sisman eine offene und ziemlich selbstkritische Antwort. Man habe die Strahlkraft der Marke The Third Room überschätzt. „Zum anderen ist die erfolgreiche Projektumsetzung in einer strukturschwachen Region wie in Hattingen nicht einfach zu bewerkstelligen“, erklärt Sisman, der 2023 sein Debütalbum veröffentlicht hatte. Und es folgen weitere selbstkritische Töne: „Am Ende liegt es in meiner Verantwortung, das Erfolgspotential eines Projektes besser antizipieren zu können.“

Im Interview spricht der Gründer auch über die generelle Event- und Festival-Misere, die die deutsche Musiklandschaft derzeit heimsucht, und gibt Ausblicke auf das kommende Jahr. Das Stone Techno Festival soll wie geplant stattfinden, ein zusätzliches Festival sei hingegen ausgeschlossen. Stattdessen plane man mehrere kleine Projekte.

Foto: Martijn Kuyvenhoven

Quelle: DJ LAB

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