Skandal beim ESC: Strafverfolgung von Joost Klein nicht mehr ausgeschlossen

Der diesjährige Eurovision Song Contest litt unter politischen Spannungen und war vermutlich einer der chaotischsten in der Geschichte.

Mitten im Chaos tauchte immer wieder auch der Niederländer Joost Klein auf, der in Deutschland durch den Nummer-1-Hit „Friesenjung“ mit Ski Aggu bekannt ist und sich mit seiner Happy-Hardcore-Nummer „Europapa“ für das ESC-Finale 2024 qualifizierte.

Die Freude über den Erfolg hielt nicht lange, denn Klein wurde noch am selben Tag der Finalshow vom Veranstalter disqualifiziert. Zuerst wurde in den Medien und sozialen Netzwerken spekuliert, ob das Ganze mit seinen Äußerungen zum Nahost-Konflikt zu tun habe.

Auf einer Pressekonferenz mit allen Teilnehmern des 2. Halbfinals meldete sich der 26-Jährige zu Wort und fragte, warum die israelische Sängerin Eden Golan sich nicht zu den politischen Fragen der Journalisten äußern wollte.

Wie viele seiner Kollegen positionierte sich der Niederländer für einen Waffenstillstand im Nahen Osten und schloss sich der Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs an. Bei der Verkündung seiner Disqualifikation reagierte die ausverkaufte Arena mit lautstarken Buh-Rufen.

Schnell solidarisierten sich Fan-Gruppen und auch teilnehmende Delegationen anderer Länder mit Klein. Wie sich am Ende herausstellte, hatten die Gründe seiner Disqualifikation weder mit politischen Gründen noch wegen eines Disputs mit der Delegation aus Israel zu tun.

Vielmehr wurde ihm vorgeworfen, ein weibliches Mitglied des Produktionsteams des Contests verbal bedroht zu haben. Laut Polizeisprecher seien die Ermittlungen in dem Fall abgeschlossen. Ob rechtliche Schritte eingeleitet werden, ergebe sich aber erst „innerhalb der nächsten paar Wochen“.

Ein zuständiger Polizeibeamter sagte dem schwedischen Fernsehsender „SVT“ zudem, dass es wahrscheinlich zu einer Strafverfolgung kommen wird. Die ESC-Produktionsfirma EBU verteidigte ihr Vorgehen mit einer „Null-Toleranz-Politik gegenüber unangemessenem Verhalten“.

Der niederländische Sender „Avrotros“ gab nach dem Vorfall zu Protokoll:

„Entgegen der eindeutig getroffenen Vereinbarung wurde Joost gefilmt, als er gerade von der Bühne kam und in den Green Room eilen musste. In diesem Moment gab Joost wiederholt zu verstehen, dass er nicht gefilmt werden wolle. Das wurde nicht respektiert.“

Quelle: Musikexpress

Das könnte dich auch interessieren:

„Europapa“: Happy-Hardcore-ESC-Beitrag bricht alle Rekorde in NL