
Kultur zeitgemäß in der digitalen Ära
Kultur ist eigentlich etwas, was man nur live und in Farbe erleben kann. Das bedeutet klassischerweise, das Museum persönlich zu besuchen und sich von seinen Ausstellungen zu erfreuen. Dasselbe gilt natürlich für Kunstgalerien und Konzerte oder gar andere Sehenswürdigkeiten, die als Zeitzeugen Geschichten aus der Vergangenheit berichten. Museen und vergleichbare Kultureinrichtungen begannen bereits vor rund 30 Jahren, ihr Angebot digital zu unterstützen. Der erste Baustein hierzu waren beispielsweise Tonbandaufnahmen in mehreren Sprachen, sodass jeder Besucher an einer persönlichen Führung mit eigenem Tempo in der eigenen Sprache teilnehmen könnte.
Während immer mehr Branchen sich ebenfalls ein Standbein im Metaversum aufbauen, wie beispielsweise auch das Verde Casino Deutschland, scheinen kulturelle Einrichtungen noch in der Vergangenheit stecken geblieben zu sein. Ihr Ausstellungsangebot wurde online kaum ausführlich vorgestellt, immerhin sollten Besucher einen Grund haben, es persönlich kennenzulernen. Durch die Pandemie war eine Kulturentwicklung mehr mit Verlagerung in die virtuelle Welt gefordert.
Die Entwicklung von virtuellen Ausstellungen
Museen und Galerien haben ihre Ausstellungsstücke normalerweise nur vor Ort. Es gibt zwar in der Regel, je nach Größe des Gebäudes, immer eine Ausstellung, die als Basis dient. Beispielsweise wäre dies in einem traditionellen Stadtmuseum eine Ausstellung zur Stadtgeschichte. Diese kann unter anderem mit archäologischen Funden aus der Gegend bestückt sein, sodass ich frühere Siedlungen am selben Ort nachweisen lassen kann. Dies ist meistens sehr interessant für Besucher zu beobachten und somit einen Eindruck zu erhalten, wie lange ein Ort bereits für Menschen als Heimat gedient hat. Für gewöhnlich sind Städte und Dörfer dort entstanden, wo sich die Menschheit schon vor Jahrtausenden niedergelassen hat.
Solcherlei ‘Basis-Ausstellungen’ werden wiederum nach unterschiedlichen Themen mit weiteren Ausstellungen erweitert. Sie werden nur für einen begrenzten Zeitraum aufgezogen, um Besuchern mehr Vielfalt zu bieten. So würde der Bewohner einer Stadt sein eigenes Stadtmuseum vielleicht nur ein- oder zweimal besuchen, durch aktionsmäßige Ausstellungen hingegen zusätzlich zu Touristen jedoch öfter:
- Ausstellungen zu anderen geschichtlichen Ereignissen (z. B. Dinosaurier, Ägypten)
- Künstlerische Ausstellungen mit Werken internationaler Künstler
- Erweiterungsausstellungen zu Naturwissenschaften und Erfindungen
Die Vielfalt kann in einem Museum entsprechend vielfältig sein. Für gewöhnlich hat ein Museum noch viele weitere Ausstellungsstücke in seinem Kuratorium, die nur für bestimmte andere Ausstellungen gezeigt oder anderen Museen geliehen werden. Entsprechend kann ein Besucher meistens nicht alles entdecken. Virtuelle Ausstellungen bieten hierfür ein Schlupfloch.
Die Rolle virtueller Ausstellungen
Mithilfe virtueller Ausstellungen kann jeder jederzeit ein Museum besuchen. Wenn man Interesse an bestimmten Ausstellungen hat, muss man natürlich das jeweilige Museum erst aufsuchen, unter Umständen sogar eine lange Reise auf sich nehmen. Vielleicht war ein Museum oder eine Galerie während des Urlaubs prägnant in Erinnerung geblieben, sodass man es eigentlich gerne wieder besuchen würde.
Nehmen wir das Guggenheim Museum als Beispiel. Es liegt im kalifornischen Los Angeles, sodass man es regulär nicht sonderlich häufig besuchen könnte. Die einzige Ausnahme wäre, wenn man dort eben im Urlaub ist oder auf Geschäftsreise – vorausgesetzt, man kann sich dafür ein Zeitfenster einrichten. Im Guggenheim Museum gibt es aber immer wieder vor allem hochinteressante Ausstellungen, die man eigentlich ungern verpassen würde.
An dieser Stelle kommen virtuelle Ausstellungen als Alternative zum Einsatz, die während der Pandemie gehäuft zum Einsatz kamen.
Was sind virtuelle Ausstellungen?
Eine virtuelle Ausstellung ist im Grunde mit einer herkömmlichen Ausstellung zu vergleichen. Voraussetzung ist natürlich, dass verschiedene Werke zu einem gewissen Thema gezeigt werden. Hierbei kann es sich sogar um Abschlussarbeiten einer Kunsthochschule handeln und nicht zwangsweise um eine klassische Museumsausstellung.
Für eine virtuelle Ausstellung wird moderne Technologie verwendet, die auch bereits für virtuelle Wohnungsführungen eingesetzt wird. Programme gibt es dafür zahlreiche, doch ist die Basis stets dieselbe:
- Zur Entstehung einer virtuellen Ausstellung wird mit einer Kamera der gesamte Ausstellungsbereich im 360 º Winkel aufgezeichnet
- Einzelne Bestandteile der Ausstellung werden zusammen mit entsprechenden Beschreibungen in schriftlicher und/oder Audioversion erfasst
Der Vorteil einer virtuellen Ausstellung bildet sich für zwei Seiten positiv heraus. Zum einen kann das jeweilige Museum mehr von seinen kurierten Gegenständen vorstellen und zum anderen können Besucher die Ausstellung jederzeit nach Lust und Laune besuchen. Für das Museum oder die Galerie ist letztlich der Aufwand jedoch nicht geringer. Selbst, wenn eine Ausstellung nicht öffentlich direkt zu besuchen ist, muss der Ausstellungsbereich wie für eine richtige Ausstellung hergerichtet werden.
Virtuell und doch dreidimensional Kultur erleben
Virtuelle Ausstellungen sind nicht erst aus der ‘Not’ während der Pandemie entstanden. Sie wurden als Idee bereits 2015 bei einem Ted-Talk vorgestellt, setzten sich jedoch noch nicht durch. Aufgrund von Ausgangsbeschränkungen kombiniert mit Zugangsbeschränkungen wurden sie jedoch schnell ein Thema in Galerien und Museen für kulturdurstige Menschen. Mittlerweile sind sie ein beliebtes Medium für junge Künstler geworden, sodass sie mithilfe virtueller Ausstellungen leichter ihre Arbeit einem breiten Publikum vorstellen sowie gleichzeitig ein Netzwerk aufbauen können. Zum Besuch einer virtuellen Ausstellung ist ein VR-Headset für ein möglichst hautnahes Erlebnis von Vorteil, allerdings kein Muss.