
Die Mischung aus elektronischer Musik und Hip-Hop wurde die letzten Jahre immer populärer. Rapper wie Ski Aggu, 01099 oder auch FiNCH befinden sich mit ihren Rave-Rap-Sounds mit hohen Streamingzahlen und sehr gut besuchten Gig mitten im Mainstream. Jetzt bahnt sich jedoch anscheinend ein neuer Trend an: Produzenten, die in der elektronischen Musikszene fest etabliert sind, kollaborieren mit Rappern aus der „echten“ Hip-Hop-Szene oder erstellen Remixe für diese. Der neueste Streich. Solomun trifft auf K.I.Z.
Ist das die logische Fortsetzung von Trenderscheinungen der letzten Jahre? Musik lebt von Weiterentwicklungen, von Fusionen, vom Experimentellen. 2020 besang die deutsche Hip-Hop-Formation K.I.Z. noch das Berghain in einer Single-Auskopplung aus ihrem damaligen Album.
Letztjährig outete sich Rapper Gzuz dann in einem Songtext als Fan von Solomun: „Sind bei Solomun auf Liste und das Sonnenlicht geht auf.“ Auch dort spielte das Berghain eine Rolle.
Zwei Welten die aufeinandertreffen? In den letzten Monaten gab es noch weitere Beispiele für die Fusion von Techno oder elektronischer Musik mit waschechten Hip-Hop- bzw. Rap-Elementen, die direkt aus den jeweiligen Szenen kamen.
Der Offenbacher Gangster-Rapper Haftbefehl rappte 2024 zu Hardtechno-Beats von Somewhen, zuletzt erschien überraschend eine Kollabo-Single mit House-Guru Loco Dice – Tribal House meets Gangster Rap. Haftbefehl offenbarte schon 2021 seine Liebe zur elektronischen Musik und stellte klar, dass er kein „Hip-Hop-Nazi“ sei.
Keine Genre-Nazis sind auch die folgenden Musiker: Vocaltekkno-Master KomaCasper veröffentlichte einen Remix für Gzuz und Bonez MC über das Major-Label Universal. Damit näherte sich Gzuz, der ja seine Vorliebe für die Musik von Solomun bereits offenbart hat, zumindest ansatzweise in dessen Richtung an.
Schon damals spekulierten wir darüber, wer wohl als nächster Act auf den Zug der Rap-Elektro-Fusionen aufspringen könnte. Jetzt ist es klar: Niemand geringeres als Solomun erweitert sein musikalisches Spektrum in diese Richtung. Es ist allerdings nicht Fan-Boy Gzuz, dem die Ehre Solomuns erwiesen wird. Dieser remixt nämlich lieber die Berliner Hip-Hop-Truppe K.I.Z., die mit gesellschafts- und politikkritischen Texten immer wieder Aufmerksamkeit erregen und auch einen gewissen Anspruch besitzen. Das Beste: der ungewöhnliche Remix erscheint bereits diesen Freitag. Der Track erschien ursprünglich im Jahr 2024 auf dem Album „Görlitzer Park“ und handelt, je nach Interpretation, von einem städtischen Bandenkrieg. Schon im Original enthält der Track, der von den Drunken Masters produziert wurde, einen elektronischen Touch:
Solomun zaubert einen etwa siebenminütigen Dub Remix, der die Vocals des Originals beinhaltet und in einen langatmigen Club-Track verwandelt. Diesen spielte er auch bereits Live mit atemberaubenden Dance-Visuals:
Hier könnt ihr „Samstag Ist Krieg“ im Solomun Remix erwerben und in den Track vorab reinhören:
„Samstag Ist Krieg (Solomun Remix)“ von K.I.Z. erscheint am 21. März 2025 via 2DIY4.
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