Soundstorm Festival in Saudi-Arabien: Human Rights Watch fordert Künstler zum Boykott auf

Der Wirbel um das in Saudi-Arabien ausgetragene MDLBeast Soundstorm Festival geht in die nächste Runde. Jetzt hat sich sogar die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) eingeschaltet, die die Künstler und Künstlerinnen dazu auffordert, sich zu den Menschenrechtsverletzungen im Wüstenstaat zu äußern oder ihre Teilnahme zu verweigern.

Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte die HRW einen Artikel, in dem es unter anderem heißt:

„Die Künstler und Veranstalter von MDL Beast Soundstorm sollten ihre Mikrofone, Bühnen und Bildschirmzeit nutzen, um sich über Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien zu äußern, oder sich weigern, ein weiteres saudisches Geldwäschesystem zu unterstützen.“

MDLBeast wird zum Teil von der saudi-arabischen General Entertainment Authority organisiert. Diese wurde 2016 von der Regierung gegründet, um den öffentlichen Unterhaltungssektor des Landes voranzutreiben. Resident-Advisor-Autor Joe Siltanen äußerte sich diesbezüglich wie folgt:

„Das Festival existiert nur deshalb, weil es für die unrettbar kompromittierte herrschende Fraktion des Landes nützlich ist, perfekt mit den offiziell erklärten Reputations- und Tourismuszielen übereinstimmt und als geopolitisches PR-Futter wertvoll ist.“

Saudi-Arabien wird schon seit vielen Jahren für anhaltende Menschenrechtsverletzungen harsch kritisiert. Dazu zählt beispielsweise die Folterung politischer Gefangener wie der Frauenrechtsaktivistin Loujain al-Hathloul oder auch die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi.

Auf dem MDLBeast Festival treten zahlreiche berühmte Künstler und Künstlerinnen aus der elektronischen Szene auf. Mit dabei sind Stars wie Charlotte de Witte, David Guetta, Deadmau5, Sven Väth und viele mehr.

Den Artikel der Human Rights Watch könnt ihr hier in voller Länge lesen.

Quelle: Resident Advisor

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