„Soundtrack der Krise“: Club-Studie aus Sachsen veröffentlicht Ergebnisse

Symbolfoto

Die Clubszene Sachsens steht vor massiven Herausforderungen, wie eine aktuelle Umfrage der Live Initiative Sachsen e.V. zeigt.

Steigende Kosten und sinkende Einnahmen belasten Clubs und Livemusikspielstätten stark. Über drei Viertel der Befragten sehen ihre finanzielle Lage als angespannt oder existenzbedrohend, wobei gestiegene Gagen, Wareneinkäufe und Raumnebenkosten die Hauptprobleme darstellen.

Die kulturelle Vielfalt der Region steht auf dem Spiel, da finanzielle Engpässe die Programmgestaltung stark einschränken. Besonders Nachwuchskünstler und weniger bekannte Acts verlieren wichtige Auftrittsmöglichkeiten.

Der Rückgang von Eintritts- und Gastronomieumsätzen erschwert zusätzlich die wirtschaftliche Stabilität, während die meisten Spielstätten kaum über Rücklagen verfügen. Der fehlende finanzielle Spielraum schränke die Spielstätten in ihrer Programmplanung immens ein.

Der gesellschaftliche Wert der Clubkultur geht weit über Musik hinaus. Als „Dritte Orte“ fördern sie sozialen Zusammenhalt und Lebensqualität. Ihr Wegfall würde nicht nur kulturelle, sondern auch soziale und wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen.

„Der Verlust dieser Kulturorte würde die Attraktivität Sachsens als Lebens- und Arbeitsstandort erheblich mindern, was die Ansiedlung und Bindung von Fach- und Arbeitskräften erschwert und langfristig auch wirtschaftliche Folgen nach sich zieht“, heißt es in einer Pressemeldung.

Die Schließung des renommierten „Institut für Zukunft“ in Leipzig verdeutlicht die Dramatik der Situation. Der Trend ist aber auch bundesweit spürbar: Laut einer Studie des Bundesverbandes LiveKomm benötigen 55 % der deutschen Clubs dringend Fördermittel, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.

In Sachsen wird die Problematik zunehmend politisch erkannt, doch konkrete Maßnahmen bleiben aus. Die Live Initiative Sachsen fordert Soforthilfen und langfristige Unterstützung, um die Clubkultur zu retten.

Quelle: live-in-sachsen.de

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