Stefan Raab im Wahlfieber: Rave-Song mit Friedrich-Merz-Samples

Stefan Raab im Wahlfieber: Rave-Song mit Friedrich-Merz-Samples. Screenshot: Instagram

Ganz Deutschland befindet sich im Wahlfieber und einer mischt kräftig mit: Entertainer und TV-Produzent Stefan Raab. Wir wissen, ihr hättet eher mit Habeck, Weidel, Scholz oder Merz gerechnet. Keine Sorge: zumindest letztgenannter kommt im neuen Song des Komikers, der 2024 sein Comeback feierte, auch vor und das sogar als Protagonist. Wie von Raab gewohnt, nimmt er den Kanzlerkandidaten der CDU auf die Schippe.

Das gab es noch nicht mal in den 90er-Jahren: Stefan Raab, Kultfigur des deutschen Privatfernsehens, versucht sich jetzt an Rave-Sounds. Nachdem sich der 58-jährige Showman bereits an Rap-Einlagen, Country, Funk, Reggae und Pop musikalisch mit anspruchsvollen Hits wie „Maschen-Draht-Zaun“ (1999) oder „Wadde hadde dudde da?“ (2000) versuchte, hat ihn nach seinem Comeback auf RTL jetzt anscheinend nach Jahrzehnten endlich das Rave-Fieber gepackt. Damals verwandelte Raab selbst Dance-Nummern in andere Genres, wie das folgende Archivmaterial beweist:

Puuh, nun aber wieder ins Hier und Jetzt, auf den kleinen Kulturschock. Im Jahr 2025, ein paar Monate nach seiner Wiederkehr in die Öffentlichkeit im Wettkampf mit Regina Hallmich, macht Raab nun also doch einen auf Rave – und klingt dabei irgendwie ziemlich nach Ski Aggu, der beim TV-Comeback von Stefan Raab einen Rap-Part im Song „Pa aufs Maul“ innehatte. Raab wiederum ist bereits bei einem Konzert von Ski Aggu aufgetreten.

Der gegenseitige Umgang miteinander scheint Einfluss auf Raab gehabt zu haben, wie „Rambo Zambo (Was is Bubatz?)“ beweist. Der Song enthält Samples des Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU), der während eines Livestreams gefragt wurde, ob Cannabis weiterhin legal bleiben sollte. Allerdings wurde für Cannabis der Begriff „Bubatz“ in der Fragestellung verwendet, der von jüngeren Menschen als Synonym verwendet wird. Daraufhin folgte Merz‘ Gegenfrage: „Was ist Bubatz?“ – die viral ging.

Ein gefundenes Fressen für Raab, der seit den 90er-Jahren, ausgenommen seiner langjährigen Pause von 2015 bis 2024, stets dafür bekannt war, ordentlich mitmischen zu wollen. Vor einem Vierteljahrhundert zitierte Raab etwa bereits den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder: „Ho mir ma ne Flasche Bier“. Das Release erschien als Stefan Raab feat. DJ Bundeskanzler. Auch für den aktuellen Track hat Raab dem von ihm zitierten Politiker ein Synonym auferlegt. „Rambo Zambo (Was is Bubatz)“ erscheint als Stefan Raab feat. Fritze Merz.

Von der Aufmachung her erinnert das Ganze an 90er-Jahre-Dancefloor-Musik, wie er Mitte der 90er-Jahre auf der Compilation „Neuer Deutscher Dancefloor“ vertreten war. Man erinnere sich etwa an Cosmix feat. Krümelmonster. Die Rave-Crowd (das Publikum) aus der TV-Premiere erinnert an Crowds aus Musikvideos wie „Wonderful Days“ (Charly Lownoise & Mental Theo) und

Friedrich Merz unterteilte unterdessen als Reaktion dem Bubatz eine Absage, erfreute sich aber dennoch an Raabs künstlerischem Werk: „Schön, dass ich mit meinen Worten einen kleinen Beitrag zur Popkultur leisten konnte. Rambo Zambo gibt es erst ab Sonntag,18.00 Uhr. Aber ohne Bubatz.“

Hier könnt ihr „Rambo Zambo (Was is Bubatz?)“ streamen:

Die Single „Rambo Zambo (Was is Bubatz?)“ von Stefan Raab feat. Fritze Merz ist am 21. Februar 2025 via Raab Music erschienen.

Quellen: tvspielfilm.de, Discogs

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