Stichtag 18. Juni – Berliner Kultursenator Lederer will Berlin wieder tanzen lassen

Stichtag 18. Juni – Berliner Kultursenator Lederer will Berlin wieder tanzen lassen

So langsam heben sie sich wieder, die Tanzbeine. Bundesweit und natürlich auch in Berlin blickt man dem Ende der Corona-Krise entgegen, vereinzelt finden bereits Veranstaltungen in Clubs & Co. statt – natürlich mit entsprechenden Auflagen. Wie es nun weitergehen soll, wurde am Montag im Berliner Kulturausschuss thematisiert. Kultursenator Klaus Lederer gab sich dabei äußerst optimistisch, während andere die aufkeimende Euphorie wiederum etwas dämpften.

Der Politiker der Fraktion Die Linke gilt schon lange als akribischer Unterstützer der Clubkultur und genießt innerhalb der Szene ein hohes Ansehen. Seit Beginn der Pandemie macht er der Club- und Veranstaltungsszene Hoffnung und setzt sich vehement für sie ein. Sein aktuell priorisiertes Ziel: Die Menschen endlich wieder tanzen lassen. Ab dem 18. Juni soll dies laut seiner Aussage zumindest im Freien wieder möglich sein. „Wir als Kulturverwaltung wollen vielleicht nicht gleich 1.000 Leute auf einen Schlag, aber mit einer bestimmten Personenzahl Aktivitäten draußen – auch Tanzaktivitäten draußen – ermöglichen“, so Lederer, der im Anschluss nochmal betonte, dass er „legale Alternativen mit Hygienekonzepten“ gegenüber „illegale[n] Geschichten“ bevorzuge.

Doch das ist offenbar leichter gesagt als getan, wie etwa Pamela Schobeß vom Club Gretchen anmerkt. Wegen der hohen Lautstärke etwa würden viele Locations keine Ausnahmegenehmigung vom jeweiligen Bezirk erhalten. Darüber hinaus sei es im vergangenen Jahr – als eine ähnliche Situation vorherrschte – immer wieder zu Problemen mit den Ordnungsämtern gekommen, „die leider die Verordnungen nicht so gut kannten wie wir“, moniert Schobeß und fordert eine simplere Gestaltung der Verordnungen.

Ebenfalls problematisch für die Clubs: Gerade für Konzerte mit internationalen Künstlern wird ein Vorlauf benötigt. Immer wieder mussten und müssen Auftritte verschoben werden, teilweise auf den Herbst 2022. Internationale Besucher fehlen, was auch finanziell zu Buche schlägt. Viele Clubs kämpfen also nach wie vor ums Überleben und sind stark von den Bundeshilfsmitteln abhängig, die laut Schobeß unbedingt fortgesetzt werden müssen. Außerdem sei es ratsam, die Clubkultur auch nach Corona weiter zu fördern, so wie es etwa bei Privattheatern der Fall ist.

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Quelle: rbb24, Sendung: Abendschau