Niclas Erlandsson ist ein aufstrebender Live-Techno-Act und Mastering Engineer. In seinen Sets und Produktionen nimmt uns der Schwede mit auf experimentelle, elektronische und minimalistische Klangreisen, die einer akribischen Vorbereitung bedürfen. Selbiges gilt allerdings nicht nur für seine Musik, sondern auch für seine sekundäre großen Leidenschaft: Reisen und Überleben in der Wildnis. Wir haben ihn uns für ein Kurzinterview geschnappt.
Wie hast du deine Passion für das abenteuerliche Reisen entdeckt?
Ich habe schon immer viel Zeit in der Natur verbracht, auch dank meiner Eltern. So richtig intensiv wurde es dann durch Trekking- und Klettertouren in Nepal und der Mongolei im Jahr 2017. Zu meinem 32. Geburtstag bekam ich außerdem ein Survival-Kurs geschenkt.
Wie sieht ein klassischer Trip bei dir aus?
Als Faustregel gilt für mich, dass ich mir einen möglichst abgelegenen Ort suche, an dem ich allein sein kann, und von dort aus ein sauberes Gewässer ausfindig mache, an dem ich mein Lager aufschlage. Dann bereite ich mich auf die Nacht vor, baue einen Unterstand oder richte das Lager ein, sammle Feuerholz, Pilze und Beeren, koche Trinkwasser oder mache Tee aus Kiefernnadeln. Dann lese und meditiere ich normalerweise und halte Ausschau nach spannenden Tieren.
Was sind die wichtigsten Gegenstände bei einer derartigen Reise?
Messer, Feuerstahl, ein Feuerstarter aus einer Hanfschnur und Torfholz und eine kleine Säge. Nicht schaden können außerdem eine Schlafmatte, ein Zelt, ein Tarp, zusätzliche Socken, eine Axt, ein Topf sowie ein Handy und ein Erste-Hilfe-Kit.
Dein bisher größtes Abenteuer? Warst du mal in einer lebensgefährlichen Situation?
Das Wandern in der mongolischen Wildnis sowie die Trekkingtouren zum Annapurna-Basislager und zum Renjo La Pass in Nepal. Ich bin dort mal (alleine) in einen heftigen Schneesturm auf 5000 Metern Höhe geraten und versank schon halb im Schnee, als plötzlich ein Hund auftauchte und mich in das nahegelegene Dorf führte. Das war unglaublich.
Die „Väsen“-EP von Niclas Erlandsson ist am 22. Februar via Antimodus erschienen. Hört mal rein:
Aus dem FAZEmag 133/03.2023
www.mastering.niclaserlandsson.com
www.soundcloud.com/niclaserlandsson