Techno-Ikone Surgeon kündigt erstes Album seit fünf Jahren an

Ja, der Begriff ‚Ikone‘ oder ‚Legende‘ wird inflationär benutzt. Aber im Fall von Surgeon kommt man nicht drumherum. Der am 1. Mai 1971 in Großbritannien geborene Anthony Child hat seit 1994 unzählige wichtige Techno-Platten auf Labels wie Downwards, Tresor Records, Soma Quality Recordings und Harthouse veröffentlicht. Er war drei Jahre lang Resident im Berliner Club Tresor und auf dem angeschlossenen Label erscheint Mitte März nun auch sein neuestes Album-Projekt mit dem Titel „Crash Recoil“.

Die LP entstand aus Surgeons jüngsten Live-Sets, bei denen er mit den Einschränkungen bei der Aufführung und den daraus resultierenden Drehungen, Wendungen und Paradoxien experimentierte. Mit jeder neuen Iteration der konsistenten MIDI-Sequenzen und Hardware wurden die Tracks in andere Konstellationen gebracht, wodurch ein inspirierender Strudel unvorhergesehener Ereignisse entstand, in dem sich die Ideen entfalten konnten. Diese neue Herangehensweise ermöglichte es ihm, die spontane Energie seiner Liveshows auf eine Weise einzufangen, wie er es noch nie zuvor getan hatte. „Dies ist kein Live-Album, da es nicht in einem Rutsch während einer Live-Performance aufgenommen wurde. So wie Bands auf Tournee gehen, bevor sie ins Studio gehen, um ein Album aufzunehmen, konnte ich diese Songs bei meinen Live-Auftritten erforschen und an ihrer Wirkung feilen, bevor ich eine Studioversion erstellte“, so Surgeon über sein Projekt.

Das Ergebnis sind acht Tracks, die einen neuen Techno-Sound für Surgeon betonen und Referenzen aus dem gesamten musikalischen Spektrum einbeziehen. „Ich höre Coil, King Tubby, Detroit Techno und The Cure, alles verpackt in 30 Jahre DJing“, sagt der Labelbesitzer von Counterbalance und Dynamic Tension über das Album.