Eine düstere, industrielle Szenerie, in der durch die Schornsteine der Fabriken alles verqualmt ist und keine Pflanzen mehr vorhanden – mittendrin: die Bandmitglieder von Aggregat, einer Gruppierung, „die in Techno-Clubs ebenso zu Hause ist wie in Konzertsälen und auf Jazz-Festivals“ (offizieller Pressetext zum kommenden Album). So gestaltet sich das filmische Musikvideo des Regisseurs Moritz Boll zum Track „Protoplasma“, dem Vorboten zum am Freitag erscheinenden Longplayer „Origins“.
Die düstere Atmosphäre des als Heist-Film (Film, in dem ein Überfall und dessen Vorbereitung sowie Durchführung im Vordergrund stehen) aufgemachten Clips passt zum Arrangement und zur Akustik der Single-Auskopplung. „Protoplasma“ bewegt sich auf einem Grat zwischen elektronischer Musik und klassischen Instrumenten und klingt genauso düster sowie bedrohlich, wie die Umgebung im Video wirkt. Im Verlauf des Videos begehen die Bandmitglieder einen Überfall der anderen Art. Im Wechsel mit der Story sowie der traurig kargen Landschaft performen Aggregat live mit Drums, Synthesizern und Cello/FX in einem schwach beleuchteten Keller. Relativ zu Beginn sieht man ein Poster mit den Worten „Democratize it“und „Let us breathe“. Den Bandmitgliedern fehlt die Luft zum Atmen, wie auch Atemgeräte, die sie tragen müssen, verdeutlichen. Eine Armbanduhr zeigt die Zeit an, bis der Sauerstoff ausgeht. Deshalb dringen die Musiker in ein Fabrikgebäude ein, das einem reichen Mann gehört. Dieser hält die wenigen verbliebenen Pflanzen in einem großen Glaskasten im Keller der Fabrik gefangen, um selbst von der Sauerstoffzufuhr, über einen großen Ventilator zirkuliert zu profitieren. Wird es den Bandmitgliedern gelingen, sich die Sauerstoffzufuhr zu sichern? Dieses entscheidet sich ab dem Punkt, an dem der Track sein größtes Potenzial entfaltet. Seht es euch am besten selbst an! Protoplasma ist als dritte Singleauskopplung des neuen Longplayers bereits am 02.02. erschienen.
Hier der Kurzfilm zu „Protoplasma“:
Auf dem Album befinden sich neben den drei zuvor veröffentlichten Single-Tracks acht weitere neue Tracks. Das Album spiegelt ein buntes Potpourri der Band wider. Manche Tracks fallen rockiger, akustischer aus, andere elektronischer, Synthesizer-lastiger. Manche beinhalten eine Bassdrum, manche kommen ohne diese aus. Manche Tracks erinnern eher an einen Rave, andere würden eher auf ein Rock-Konzert passen, noch andere auf beides. Wichtig für die Band dabei: Sie spielen Avantgarde-typisch nicht nach einem Regelwerk, sondern verlassen sich stattdessen auf ihr Gefühl. Wer auf experimentellen Sound steht, sollte sich dieses Instrumentalwerk unbedingt mal anhören. „Origins“ erscheint am 09.02. digital über Poly Unique und in Vinylform als Selbst-Release.
Aggregat aus Lübeck wurden 2017 ins Leben gerufen und teilen sich individuelle Werdegänge als klassische Musiker. Zusammengeführt hat sie ihre Vorliebe für minimale Musik, Avantgarde sowie elektronische und clubbige Musik. Mit „Origins“ erscheint bereits der zweite Longplayer der Lübecker Band, die in den letzten Jahren sowohl Auftritte in Techno-Locations, Konzerthäusern als auch auf Festivals hatten.
Apropos, hier die nächsten Tourdates von Aggregat auf einen Blick:
23.03.2024 – Lübeck – TreibSand
01.06.2024 – Duisburg – Kraftzentrale
05.07.2024 – Berlin – Playground Festival
13.07.2024 – Hamburg – Nikolai Kirche (Acoustic + Chor + Orgel)
20.07.2024 – FR – Angers – Festival
19.10.2024 – Bielefeld – Rudolf-Oetker-Halle
Und hier die Tracklist zum neuen Album „Origins“:
01. Meteora
02. Safeland
03. Pearls
04. Synchronicity 1
05. Synchronicity 2
06. Newsrush
07. Origins
08. Protoplasma
09. Rise Up
10. Euphoria
11. Collateral Damage
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