
Teknivals – die Hochkultur der Freetekno-Kultur: antikommerziell, frei und oftmals von beachtlicher Größe. Unangemeldet. Große Soundsysteme. Camping. Repression. Teknivals sind wichtiger Bestandteil der unkommerziellen, alternativen Techno-Szene und somit ein bedeutendes Stück elektronischer Musikgeschichte. Eine Teknival-Seite in den sozialen Netzwerken sucht nun nach Videomaterial von privaten Nutzern, womit man ein Internet-Tribut an die spezielle Form der Vergemeinschaftung erstellen möchte.
Teknivals entstanden zu Beginn der 90er-Jahre aufgrund des Criminal Justice Acts in Großbritannien, der vorsah Warehouse-Partys zu verbieten. Als Widerstand dagegen entstanden große Zusammentreffen von Ravern über mehrere Tage in verschiedensten europäischen Ländern, bei denen, ähnlich wie auf Festivals, gefeiert wurde – mit dem Unterschied, dass es keine große Line-up-Ankündigung, keine Tickets und auch sonst keinen Raum für Kommerzialisierung gab.
Ihren Höhepunkt hatten Teknivals in den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren. Auch heute noch gibt es Teknivals. Immer wieder liest man von der Auflösung der Mischform aus illegalem Rave, hedonistischem Hippie-artigen Treff und Festival.
Teilweise kommen jedoch Raver in fünfstelliger Zahl an die vorher abgesprochenen Orte, was eine Auflösung erschwert. 2023 etwa wurde das Frenchtek Teknival in Frankreich mit zwischen 40 000 und 60 000 Teilnehmern auf dem Feld eines Landwirts unter polizeilicher Aufsicht laufen gelassen, da dies sicherer erschien als die Räumung des Geländes.
Das Frenchtek25 im Jahr 2018:
Eine Facebook-Seite mit dem Namen „Teknival“, die als Plattform für europäische Teknivals fungiert, rief jetzt dazu auf, privates Videomaterial von Teknivals einzuschicken, um ein Internet-Tribut an die besondere Veranstaltungsform zu erstellen.
Man suche Videos, die die „Seele des Raves“ einfingen. Damit meint man den Vibe und die Energie solcher Veranstaltungen oder schöne Momente der teknoiden Vergemeinschaftung oder auch Sonnenaufgänge. Man wolle damit die „ultimative Teknival-Hommage erstellen“. Das beste Video zeige man zudem auf den Social-Media-Kanälen.
Der originale Post von Teknival:
Mehr Infos zur Plattform Teknival gibt es auf deren Website.
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