Tender Games – Gefühle ohne Regeln

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Als vor wenigen Monaten ihre Debüt-EP „Plastic Surgery“ erschien, fragte sich die gesammelte Deephouse-Fraktion noch, wer hinter diesem Alias steckt. Nun, wo „In A Mess“ veröffentlicht ist und das Musikvideo seine Premiere feiert, ist das Geheimnis gelüftet. Marlon Hoffstadt und Ulrich Harrison aka HRRSN, beide bereits als Solokünstler erfolgreich, betreiben hier auf äußerst charmante Art Buddy Business. Nun erscheint ihr Debütalbum „Tender Games“ auf Suol. 

Zueinander gefunden haben sie über den engeren Freundeskreis, erinnert sich Marlon. „Ein Freund von mir hat mit Ullrichs Mitbewohner gemeinsam in einem Sightseeing-Busunternehmen gearbeitet und Fahrkarten verkauft – typischer Studentenjob eben. So haben wir uns irgendwann über ein paar Ecken kennengelernt, als ich auf der Suche nach jemandem war, der mir ein neues Musikvideo produziert. Da er das konnte und darüber hinaus auch noch Musik machte, landeten wir irgendwann im Studio.“ Bereits in den ersten beiden Tagen entstanden zwei Tracks, die es heute – ein Jahr später – auf das Album geschafft haben. „Mit unseren Solokarrieren stehen wir jeweils für ein bestimmtes Genre – bei Tender Games hingegen gibt es absolut keine Grenzen. Wir können poppig sein oder uns auch mal dem Soul widmen, wenn wir darauf Lust haben. Da das unser Debütalbum ist, hat auch niemand Erwartungen. Somit konnten wir unseren Ideen vollkommen freien Lauf lassen, ohne uns an Genregesetze halten zu müssen. Das hat uns sehr gefreut. Und auch vom Label bekommen wir keinerlei Ansagen. Zumal Chopstick und Johnjon ja sowieso Verfechter großer Gefühle sind.“ Die arbeitstechnische Verteilung im Studio ist bei den beiden prinzipiell geregelt – denkt man. „Eigentlich ist es nur so, dass Ulrich sich um den Sound kümmert und ich gut aussehe. Fair enough (lacht). Nein, eigentlich arbeiten wir noch nicht mal jeden Tag gemeinsam im Studio, sondern fügen nach einigen Tagen auch gerne mal Resultate zusammen. Wir sind beide versiert genug, um alleine im Studio zu funktionieren. Die Mischung aus beidem ergibt Tender Games.“

Die Gefahr, ihre beiden gut laufenden Solokarrieren zu vernachlässigen, befürchten der Mönchengladbacher HRRSN und die Berliner Schnauze Hoffstadt keineswegs. „Ich schätze, wir sind gut genug aufgestellt, dass wir das hinbekommen. Das Team, das uns den Rücken freihält, ist so professionell, dass wir da immens acht geben, nichts zu vernachlässigen. Aber es ist natürlich klar, dass die nächsten Tage und Wochen vollkommen im Zeichen von Tender Games stehen.“ Und das dieses Projekt eine Herzensangelegenheit ist, beweist der Umstand, dass gleich zwei Ex-Freundinnen Marlons bei Kollaborationen vertreten sind. Zufall oder Berechnung? „Im Endeffekt sind das alles Leute, die sich in unserem nahen Umfeld bewegen und mit denen wir regen Kontakt halten. Das mit meinen Ex-Freundinnen ist ein äußerst komischer Zufall. Miss Natnat und Yvy hatten bei mir jeweils eine etwas wichtigere Rolle als nur eine einfache Kollaboration, das stimmt. Wobei ich Natnat schon bei unserem zweiten Treffen überhaupt gefragt habe, ob sie nicht Lust hat, etwas mit mir zu machen – musikalisch gesehen. Das Private kam anschließend. Dass daraus Tender Games wird und bei Release des Albums alles vorbei ist, hat natürlich niemand geplant (lacht). Auch bei Yvy ist es eine sehr persönliche Geschichte. Wir verstehen uns aber alle gut, und für niemanden stellt das ein Problem dar.“

Weitere Remixes und Singleauskopplungen sind ebenfalls geplant, erzählt Well Done Label-Kopf HRRSN. „Die nächste Single wird ‚Lost‘ sein. Da arbeiten wir gerade an den Remixern. Mit etwas Glück wird es Interpretationen von Chopstick & Johnjon oder Till von Sein geben. Wer weiß, vielleicht schaffen es ja beide – das würden wir hart feiern. Der Dritte im Bunde darf zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten werden.“ Dafür darf man aber mehr zum „sehr speziellen Projekt“, das die beiden bei Facebook angekündigt haben, erzählen. „Wir bereiten generell nur spezielle Sachen für unsere Fans vor (lacht). In dem Fall handelt es aber um eine Art Live-Darbietung zweier Stücke, dieaufgenommen wurden. Das eine wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht, der zweite Part folgt sehr bald.“ erzählt Ulrich abschließend. / Rafael Da Cruz

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Fotos: Ali Kanaan