The Chainsmokers – Memories…Do Not Open (Disruptor Records/Columbia)

2017_04_Chainsmokers
The Chainsmokers begleiten mich schon eine ganze Zeit und ihr Sound war für mich immer schon zeitgemäß, im Trend und doch eigenständig zugleich. Ihre Live-Shows habe ich immer genossen, da sie es verstehen, alles in die ihnen gegebene Zeit zu packen, das Beste rauszuholen – für das feierwütige Publikum. Kaum ein Act versteht es den Spannungsbogen zwischen Pop, Progressiven House und einer Art von Indie-Rock zu verbinden und in so einer Perfektion umzusetzen. Starten wir mit dem wichtigen ersten Song des Albums. Egal, ob man nur kurz reinhören will, sich wirklich als Kaufinteressent outet oder einfach schon auf das Album gewartet hat – den ersten Song hört man sich immer an, wer fängt schon mit den Titeln 7 oder 9 an. Mit „The One“, das schon Ende März als Single veröffentlicht wurde, ist ein wunderbarer Piano-House-Track entstanden, der Gänsehaut garantiert und schon beim ersten hören im Ohr bleibt. Es baut sich langsam auf und spätestens ab Minute 1:45, wenn der unglaubliche Synth startet, sind Herz und Kopf in dem Track gefangen. Weiter geht es mit einem Hit nach dem anderen: „Break Up Every Night“, „Don’t Say“ oder das großartige „Something Just Like This“ mit Coldplay! Poppig und mit einem unverkennbaren Touch zu Progressive House, entfaltet sich viele kleine Hymnen. Die Vocals garantieren Gänsehaut auf dem Weg zu den Drops, es wird mit den Geschwindigkeiten gespielt, die Backings sind stets absolut großartig, die Synth-Auswahl bewegt sich zwischen gewollt unnormal und bahnbrechend verrückt und mit ihren Melodien bekommen sie eh alle. Jeder Song auf dem Album verfolgt seinen eigenen Weg, hat aber auch immer etwa mit den anderen zu tun, ist besonders und klingt wie aus einem Guss, setzt Akzente und gibt einen Weg vor. 12 Songs in fast reiner Perfektion. Falko Niestolik 10/10