Es ist eben doch nicht alles bunt und fröhlich rund um Tomorrowland. Dem Festival droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2 Millionen Euro wegen der Verwendung von Einwegbechern während der diesjährigen Veranstaltung.
Nach Angaben der flämischen Umweltbehörde wurden wiederverwendbare Becher nur in bestimmten Bereichen des Festivals verwendet – etwa im VIP-Bereich. Nicht aber auf den teils großen „normalen“ Flächen.
In Flandern, dem niederländischsprachigen Teil Belgiens, müssen Veranstalter Getränke in wiederverwendbaren Behältern oder solchen aus überwiegend recyceltem Material ausschenken. Dies ist seit Juni 2023 der Fall.
Ein Sprecher der flämischen Umweltbehörde sagte gegenüber Euronews, dass ein Richter nun entscheiden müsse, ob der Fall als straf- oder zivilrechtliche Angelegenheit behandelt wird. Zudem könnte sich die Strafe noch erhöhen.
Möglicherweise müssen die Veranstalter auch eine zusätzliche Gebühr zahlen, um die durch die Verwendung von Einwegbechern eingesparten Kosten zu kompensieren. „Unsere Inspektoren haben die Kosten geschätzt, die Tomorrowland durch die Nichteinhaltung der Vorschriften eingespart hat“, so die flämische Umweltbehörde.
„Dieser ‚Kapitalgewinn‘ wird von den Aufsichtsbehörden vorläufig auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt. Dieser Betrag kann zurückgefordert werden und kommt zu der Geldstrafe hinzu.“ In Zeiten der Festival-Krisen sicherlich auch für Tomorrowland keine Kleinigkeit.
Solange der Fall anhängig ist, kann der offizielle Bericht gegen Tomorrowland nicht veröffentlicht werden, so die flämische Umweltbehörde. Selbst die Festival-Organisatoren sagten Euronews, sie hätten den Bericht noch nicht gesehen.
Um die vorhandenen Bestände an Einwegbechern aufzubrauchen, beantragte Tomorrowland in diesem Jahr eine Ausnahme von der flämischen Umweltvorschrift. Dieser Antrag wurde im April allerdings abgelehnt.
„Im Jahr 2022 kauften wir Becher für die Verwendung während des Tomorrowland in den Sommern 2023 und 2024, was nach den damals geltenden Vorschriften zulässig war“, gab das Festival in einer Erklärung zu Protokoll.
Da sich der Restbestand auf 3 Millionen Becher belief, argumentierten die Organisatoren, dass es der Umwelt schaden würde, „im Jahr 2024 vollständig auf ein System von Mehrwegbechern umzustellen“.
„Es ist wichtig zu betonen, dass Tomorrowland sich nicht über das Gesetz stellt“, heißt es, „…aber wir halten es für entscheidend, einen effektiven Umweltnutzen über bestimmte Prinzipien zu stellen.“
Quelle: Euronews
Das könnte dich auch interessieren:
Tomorrowland: 9-jähriger bricht DJ-Rekord, Kritiker melden sich zu Wort