
Es sind traurige News, die uns gerade erreichen. Der britische Hip-Hop-Pionier MC Duke ist im Alter von nur 58 Jahren aufgrund einer Krankheit gestorben.
Kashif Adham, so MC Duke bürgerlich, gilt als einer der Urväter der britischen Rap-Kultur. Der im East End, London, aufgewachsene Musiker, Tänzer und Model legte die Grundsteine für eine Szene, die bis heute bedeutenden Einfluss in der Musikindustrie hat.
Adham erlangte Bekanntheit nach einem spontanen Battle auf der Afterparty der DMC World Championships. Dort prahlte der Gewinner damit, dass er alle, die ihn herausfordern, besiegen könne. Als Sieger dieses Aufrufs ging dann doch MC Duke hervor, der spontan die Bühne erklomm. Während des Auftritts wurde der A&R-Vertreteter des britischen Hip-Hop- und Rap-Labels Music Of Life auf den Gewinner des improvisierten Battles aufmerksam. In der Folge stellte er Adham beim Labelgründer Simon Harris vor, der ihn nach einer persönlichen Bestandsaufnahme unter Vertrag nahm. 1987 erschien als erstes der Track „Jus-Dis“ auf der Label-Compilation Hard as Hell. Es folgten zahlreiche Hip-Hop-Alben und -singles. Als nächstes unterschrieb MC Duke beim Label Shut Up And Dance Records, eines der frühesten Labels, das Rap mit dem aufkeimenden Breakbeat Hardcore in UK verband. Während der Folgejahre gründete MC Duke ein eigenes Label namens Hard Disk, auf dem Hardcore- und Jungle-Releases erfolgten. Damit verankerte die Hip-Hop-Legende sich auch in der Rave-Szene und trat in beliebten Spots wie The Sanctuary auf.
Das Label Suburban Base Records, mit dem Adham ebenfalls oft zusammen kooperierte, gab auf ihren Instagram-Kanal den Tod des Rappers im Alter von 58 Jahren bekannt. Welche Krankheit der Rappe hatte ist der Öffentlichkeit nicht bekannt. Hier der Instagram-Post dazu:
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Viele Künstler wie Rapper Chuck D von Public Enemy, Hardcore-Produzent Slipmatt, BBC-DJ und -Producer Wrong Tom, Label-Manager und DJ BobaFatt Goldie oder auch Nicky Blackmarket erwiesen dem Rapper daraufhin auf Social Media ihren letzten Respekt. Auch Simon Harris, der den Rapper als erstes unter Vertrag nahm, widmete MC Duke einen Social-Media-Beitrag. Auf Facebook beschrieb er unter anderem die Verbindung zur Sendung Top of the Pops, den Radio-1-Jingle MC Dukes für Jeff Young, die Anfrage Sinéad O’Connors für Shows oder auch den Werdegang mit Rave-Tracks auf dem Label Suburban Base sowie die Produktionen MC Dukes für andere Künstler.
Hier einer der größten Hits von MC Duke, „I’m Riffin“, aus dem Jahr 1989:
Die Songs von MC Duke dienten vielen bekannten Künstlern, vor allen Dingen der Rave-Szene, als Vorlage für eigene Musik, indem sie die Werke von MC Duke sampelten. So baute beispielsweise eine der frühen Rave-Hymnen von The Prodigy, „Everybody in the Place“ aus dem Jahr 1991, auf Samples von MC Dukes Songs „Freestyle Part 1“ und „Freestyle Part 2“ aus dem Jahr 1989 auf. Besonders viele frühe Breakbeat-Hardcore-Tracks benutzen Samples aus Tracks von MC Duke.
Wir haben für euch recherchiert und einige Beispiele herausgefunden:
MC Duke & DJ Leader 1 – I’m Riffin’ (1989)
Unter anderem gesampelt von: The Chemical Brothers, The Prodigy, Fatboy Slim, Gigi D’Agostino, Awesome 3, Groove Coverage, Jimmy J & Cru-L-T, Technohead, Scott Brown, Hooligan aka Da Hool, Nosferatu, DJ Seduction; in über 100 Tracks gesampelt
MC Duke and Merlin – Freestyle Part 1 (1989)
Unter anderem gesampelt von: The Prodigy, Sy-Kick, Eruption, Awesome 3
MC Duke and Merlin – Freestyle Part 2 (1989)
Unter anderem gesampelt von: The Prodigy, Hardwell
MC Duke & DJ Leader One – We Go to Work (1989)
In mindestens 23 Songs verschiedener Künstler gesampelt
MC Duke & DJ Leader One – Miracles (1988)
DJ Gizmo
Quellen: Resident Advisor, Rock the Bells, Mixmag, Facebook, Instagram
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