V.A. – 4 Steps (Polynom)

V.A. 4 Steps

Nach den ersten Takten bleibt dem Hörer bereits die Luft weg. Da blubbert doch so ein mörderaffentittengeiler Bass durch die Boxen, dass man mehr als scharf wird. Zusammen mit den metallischen Schlagwerkzeugen und den fetten Drums könnte man an alte Planet Of Drums Scheiben denken oder den guten alten Wild Pitch Sound von Roach Motel, nur etwas gemäßigter. Die intensivierten metalloiden Perkussions später sind das Highlight dieses Burnertitels von Jamy Wing (“Explain Me“). Atmosphärischer geht Daniel Schwarz zur Sache. Sein “Citytrain“ lässt ein Chordloop unentwegt rennen, legt diverse Layer an Trommelwerkzeugen darüber und platziert den Bass dazu subtil in den Untergrund. Dadurch schraubt sich der Track über die lange Laufzeit in die Hirnwindungen des Rezipienten. Und nach dem Mittelbreak rastet der Club bei einsetzendem Beat gnadenlos aus. So klingt Clubmusik zur Peaktime dieser Tage, egal ob in Berlin oder Tokyo. Was macht Daniel Hauser auf der B-Seite? Er clapt und clapt, lässt eine Frauenstimme im Hintergrund erzählen und pumpt den Bass heftig zu einem Funky-ass-slammer auf. Die Synthieline besorgt den Rest. Und Thomas Stieler kann “Escape From House“. Das bedeutet dubbige Vibes eingebettet in ein fett groovendes Grundgerüst. Die Leute schweben und bewegen sich mit ihren Körpern gleichmäßig wie in Trance auf diesem nimmer enden wollenden Trip. Dies ist mit Sicherheit eine der besten Housescheiben dieses Jahres und flasht over the top. Welch Killer! Freveltat für weniger als. 10/10 Carsten Becker