V.A. – Next Stop Soweto 4
 (Strut)


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Aus dem schier unerschöpflichen Musikarchiv des afrikanischen Kontinents, stellt Duncan Brooker Perlen südafrikanischer Künstler aus den Jahren 1975 bis 1985 zur Schau. Es handelt sich um die fruchtbare Zeit, als bekannte Künstler aus den 60ern örten und neue Kräfte nach oben kamen, die unterschiedliche Richtungen von Disco, Funk, und Rock neu besetzen und inspirierten. Diese musikalische Entwicklung war prägend für die schwarzen Musiker, griff man doch Strömungen aus den USA wie R’n’B und Disco auf, fusionierte sie mit Afrotunes, und fügte teilweise Experimente mit Punk hinzu. Von dieser Geschichte berichtet die 15 Stücke umfassende Compilation, die Tribal und Rock verheiratet (The Actions „Kokro-Ko“), soulige R’n’B Vibes mit Afro vermengt (Marumo „Khomo Tsaka Deile Kae“, Saitana „1,2,3“) und immer besonders dem Beat frönt, wenn Disco ordentlich mit Hammonds wummert (The Movers „Soweto Disco“, Isaac & The Sakie Special Band „Get Down“) oder funky Basslinien dampfende Hitze aufsteigen lassen (Xoliso „Manano“). Wenn man sich tiefer mit dieser Era beschäftigt, werden einem die schwierigen Hintergründe des Musikmachens und der Verbreitung schwarzer Musik vor der Apartheitspolitik und den Aufständen in Soweto deutlich. Umso interessanter und spannender gestaltet sich die Expressivität von Zulu Rock, Afro-Disco und souligen Dancevibes auf dieser formidablen Strut Ausgabe. 7/10, Cars10.Becker.