Vancouver dekriminalisiert den Besitz von allen Drogen

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Der Stadtrat von Vancouver hat einstimmig beschlossen, den Besitz von allen illegalen Drogen zu dekriminalisieren. Die Wahl fand am 25. November statt, es bedarf aber immer noch einer Genehmigung auf Bundesebene, bevor es offiziell erlassen wird.

Mit dieser Aktion will man die hohe Zahl an Überdosen in der Region eindämmen. Diese ist durch die Pandemie und verunreinigten Drogen, die immer häufiger auf den Markt gelangen. Im Juni hatten Demonstranten aufgrund der vielen Drogentoten in British Columbia gratis Kokain verteilt. Eigentlich wollten sie auch Heroin verteilen, allerdings konnte in der ganzen Stadt kein reiner Stoff besorgt werden. Deshalb verzichteten die Demonstranten darauf.

Es wurde bereits 2016 ein gesundheitlicher Notfall ausgerufen. Seitdem sind mehr als 5.000 Menschen in British Columbia an einer Überdosis gestorben, allein 1.536 davon aus Vancouver. Im vergangenen Monat wurden 162 tödliche Überdosen registriert. Die meisten davon starben aufgrund einer extrem hohen Konzentration an Fentanyl.

Bei Erfolg wäre Vancouver die erste Stadt in Kanada, die den Besitz von kleinen Mengen Drogen dekriminalisiert. Die gleiche Herangehensweise wurde erst in diesem Monat im US-Bundesstaat Oregon durchgeführt. Der Bürgermeister von Vancouver, Kennedy Stewart, der die Idee auf den Plan brachte, sagte: „Vancouver hat erneut beschlossen, einen Weg mit seiner Drogenpolitik einzuschlagen, um Leben zu retten.“

Stewart will nun andere Verwaltungen in der Region überzeugen, diese Art der Drogenpolitik zu verfolgen. Die Genehmigung auf Bundesebene kann allerdings mehrere Monate in Anspruch nehmen.

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