Verprügelt, belästigt und herabgewürdigt: Techno-DJ Rebekah über Sexismus in der Branche

Rebekah by Camille Blake

Erst im September startete die britische Techno-DJ- und Produzentin Rebekah eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung, jetzt meldet sie sich erneut zum Thema Sexismus zu Wort: In einem Interview mit „The Guardian“ offenbart die 41-jährige, dass sie sich häufig verstellen musste, um in der Szene ernst genommen zu werden. Auch von unschönen Vorfällen mit Promotern und anderen DJs ist die Rede.

Die Britin berichtet unter anderem von einem Promoter, der sie sexuell belästigt habe, als sie halb ohnmächtig in einem Hotelzimmer lag. Schlimmer noch: Als die Britin die Annäherungsversuche eines Booking-Agenten zurückwies, habe er sie kurzerhand verprügelt. „Ich sagte zu ihm: ‚Ich fasse es nicht, was du mir gerade angetan hast. Ich dachte, du hättest mich in deine Agentur aufgenommen, weil du mich als DJ respektierst'“, so Rebekah. Der Booking-Agent habe daraufhin mehrmals betont, dass sie keine DJ sei und er sie lediglich zu einer DJ geformt habe.

Weiterhin spricht sie von weltbekannten US-House-DJ, der auf die Frage, ob er sich eine Kooperation mit ihr vorstellen könnte, sagte: „Nur wenn du nackt bist.“

Aufgrund der Häufung dieser Vorfälle fasste die Britin schließlich einen Entschluss, der ihr ganz und gar nicht gefiel: „Um in der Branche [als Frau] besser akzeptiert zu werden, musste ich mich verstellen, indem ich mich anders kleidete“, erklärt sie und ergänzt: „Ich musste meinen Kleidungsstil auf Jeans, T-Shirts und Turnschuhe reduzieren, weil ein bekannter Radio-DJ sich weigerte, mir auf Ibiza die Hand zu geben, nachdem er mich dreimal von oben bis unten musterte.“

Trotz all dieser Schwierigkeiten schaffte es Rebekah bekanntlich, eine Weltkarriere hinzulegen. Verstellen muss sie sich jetzt hoffentlich nicht mehr.

Das gesamte Interview findet ihr hier. Dort spricht Rebekah auch über den Skandal um den ehemaligen House-Superstar Erick Morillo.

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Quelle: Mixmag, The Guardian
Foto: Camille Blake