„Viel Applaus für wenig Leistung“ – Kölner DJ kritisiert DJ-Kult

Im Interview mit der Podcast-Reihe “Köln ist Techno” äußert sich der bekannte Kölner DJ Irwin Leschet über das Ansehen, welches DJs in der Szene genießen. Obwohl er selber seit über 30 Jahren hinter den Decks steht, sieht der Kölner seinen Berufsstand als überbewertet.

Leschet geht so weit, zu sagen, dass JEDER zwischen 15 und 60 Jahren ohne Vorkenntnisse innerhalb einer Woche so auflegen kann, dass es für ein Set im Club oder auf einem Festival reicht, ohne dass es den Gästen negativ auffällt. Ein heftiges Statement – Ist er damit ein “Nestbeschmutzer”, oder hat er einen Punkt?

Zurückzuführen sei seine Aussage vor allem durch die technischen Möglichkeiten, die Newcomern heutzutage den Einstieg erleichtern. Sei es die Trackauswahl und Kauf, Sortierung bis hin zu Autosync. Irwin Leschet relativiert noch, dass dies natürlich keinen “guten DJ” macht, bleibt aber generell bei seinem Statement.

In dem knapp 1,5 Stunden langen Gespräch kommen auch Vergleiche der Szene- und den DJs von den Anfängen der Techno-Bewegung zur heutigen Situation in den Fokus. Zur Frage “was macht denn einen guten DJ” – oder ein gutes DJ-Set aus hat der Kölner DJ und Veranstalter ebenfalls eine definierte Haltung. Soviel sei verraten – James Hype oder Horsegirl stehen nicht ganz oben auf Leschet`s Liste der besten DJs. 😉

Fairerweise muss man sagen, dass die aktuelle Szene der (EDM-) DJs oder des harten Techno nicht schlecht gemacht wird – im Gegenteil, Leschet lobt die Vielfalt und die Reichweite, die elektronische Musik mittlerweile erreicht hat, sagt aber auch “Jedes Publikum bekommt den DJ, den es verdient”, mit Blick auf die großen EDM Festivals.

hier findet ihr das komplette Gespräch: