Stilistisch bewegt sich Viktoria Schur in verschiedenen Genres des elektronischen Kosmos und greift auf DeepHouse, Minimales, gefühlvoll Technoides und durchdringenden TechHouse zurück. Die Melange innerhalb ihrer Sets zieht einen unaufhörlich in ihren Bann. Dabei reißt einen vor allem der organisch ausgerichtete Sound der Kölnerin mit in die nächste Umlaufbahn. Die intensiven Nächte in den Clubs mit Viktoria Schur zählen zu den Erlebnissen elektronischer Klangkultur, die in Erinnerung bleiben, irgendwo zwischen liebevollen Grooveszenarien und treibenden Mixes. Sie widmet sich ihrer Musik in einer besonderen Art und sorgt somit für Stimmungen, die jeden Abend zu einem Erlebnis machen.
Gerade erscheint dein Track „Deep“ auf der „Pacha Underground“Compilation neben Acts wie Trickski, Klartraum und Fritz Kalkbrenner. Wie würdest du den Track selbst beschreiben?
Der Track „Deep“ ist eine Sommernummer und aus einer Emotion heraus entstanden. Perfekt für diese Jahreszeit. Du sitzt am Strand, die Sonne geht langsam unter, du lächelst, hast deinen Lieblingsdrink in der Hand, deine Freunde um dich herum, dir geht es gut, bist relaxet und groovest dich so langsam ein … genau dieses Gefühl möchte ich vermitteln.
In deinem Mix „Frühlingsgefühle“ kombinierst du Tracks von Künstlern wie Harvey McKay, Dimitri Andreas und Mihalis Safras & Siwel. Wonach gehst du bei der Trackauswahl?
Für mich ist in erster Linie entscheidend, dass jeder einzelne Song auf seine ganz gewisse Art und Weise knallt. „Method Man“ geht so richtig schön nach vorne und Harvey McKay gehört ohnehin zu einem meiner Lieblingskünstler. Ich liebe auch die etwas experimentelleren Tracks wie „Midnight“ von Dimitri Andreas, die eine gewisse Besonderheit in sich bergen und sich von der Masse abheben. Man soll bei meinen Sets nicht das Gefühl bekommen, dass ein und dieselbe Nummer den ganzen Abend läuft. Das Set soll die Leute abholen und auf eine Reise mitnehmen.
Dir gelingt ein erstaunlicher Spagat bei der Auswahl zwischen bekannteren Acts und Underground Artists – spielt die Bekanntheit eines Tracks bzw. Künstlers eine Rolle bei deiner Auswahl für die Plattentasche?
In erster Linie geht es doch um den Song an sich, und weniger um den Künstler mit dem damit verbundenen Bekanntheitsgrad. Natürlich schafft es ein bekannterer Künstler eher gehört zu werden, als ein noch nicht so bekannter, aber oft sind es gerade die nicht so populären Tracks, die dann zur Praline im Set werden. Die Mischung macht es eben aus!
Der Mix startet direkt recht druckvoll, ist das bei deinen Live-Sets ähnlich?
Ich denke, dass man das nicht verallgemeinern kann. Ich würde das eher situationsbedingt fest machen. Es kommt doch sehr auf die Leute und die Atmosphäre sowie auf das Set des Vorgängers an. Das ist so ein Gefühlsding, ich entscheide hier eher spontan, was passt in der jeweiligen Situation am besten. Hier sollten sich die Leute überraschen lassen.
In deinen Mixsessions tauchen auch viele ruhigere Momente und Breaks auf, wie wichtig ist es dir, auch solche Momente einfließen zu lassen?
Das ist ein sehr wichtiger Aspekt für mich. Möglichst alle Facetten der Musik zu zeigen und in das Set einzubauen. Mit allen Höhen und Tiefen. Der Spannungsbogen muss ständig gespannt bleiben, um auch Emotionen beim Publikum zu erreichen. Ein tristes dahinbrettern ist nicht mein Ding. Ich bezeichne das immer als „Kitzeln“.
Du bist in der Vergangenheit von Vinyl auf CD umgestiegen und dabei bis heute geblieben. Kommen Controller und Co. für dich generell nicht in Frage?
Aktuell experimentiere ich mit Live-Einflüssen, daher könnte ich mir eine Entwicklung in diese Richtung sehr gut in Zukunft vorstellen. Ist einfach eine spannende Kiste. Allerdings werde ich bis dahin meinen CDs treu bleiben. Ist ja hoffentlich noch nicht oldschool. (lacht)
Auf Grund der Neustrukturierung des Pacha auf Ibiza gab es manch kritische Stimme, wie siehst du die Ausrichtung des Clubs? War es nur eine Frage der Zeit, bis sich etwas ändern musste?
Ehrlich gesagt, stecke ich zu wenig in diesem Thema, um hier eine vernünftige Aussage treffen zu können. Mein erster Eindruck ist, dass ihnen bislang der Erfolg wohl recht gibt. Das Pacha ist Tag für Tag voll. Ein gewagter Schritt, den ich aber sehr mutig finde. Man muss sich den Zeiten anpassen, Tendenzen erkennen und auch versuchen, Dinge anders zu machen wie alle anderen. Das haben sie sehr gut umgesetzt, denke ich.
Was gibt es von dir in den nächsten Monaten?
Die nächste Single ist eher eine treibende Nummer für die Clubs. Ich möchte mich hier nicht einschränken in meinen Produktionen, sondern kreativ bleiben dürfen. Auch hier spielen Emotionen eine große Rolle bei mir. Je nach Gemüt.
Der Sommer steht vor der Tür, die Festivalsaison beginnt – was sollte man deiner Meinung nach nicht verpassen?
Wow, mittlerweile gibt es so viele Festivals, dass man schon gar nicht mehr mitkommt. Definitiv dieses Jahr wieder Pollerwiesen und Kiesgrube, weil es gleich ums Eck ist, mit einer super Atmosphäre.
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