Vintage Culture – Die Sucht nach Musik

Vintage Culture – Die Sucht nach Musik / Foto: Fabrizio Pepe

Lukas Rafael Hespanhol Ruiz, wie Vintage Culture mit bürgerlichem Namen heißt, stammt aus der kleinen Gemeinde Mundo Novo im Landesinneren Brasiliens. Mit seinen beeindruckenden Skills in Sachen Songwriting, Studioproduktion sowie seiner charismatischen Bühnenpräsenz ist er binnen weniger Monate zu immensem internationalem Ruhm gelangt. Letzten Sommer startete er seine erste Ibiza-Residency im legendären Hï Ibiza, das im DJ-Mag-Voting erneut zum besten Club der Welt gewählt wurde. In seiner Heimat ist Vintage Culture schon jetzt eine riesige Brand, ein Name, dem man in Sachen Musik, Shows und sogar Festivals förmlich blind vertraut. Von keinem anderen Künstler wurden in 2022 bei Beatport öfter Songs gekauft oder bei 1001Tracklists gespielt.

Angebahnt hatte sich der Hype um seine Person nach der Veröffentlichung seines Remixes von Jorja Smith und Maverick Sabre im Jahr 2019. Seitdem hat er mit mehreren Singles Platin gewonnen und die Charts bei Billboard Club & Dance sowie die Spotify-Dance-Charts nicht selten über Wochen hinweg angeführt. Er hat mit Künstler*innen wie Roland Clark, Tiësto, Maxi Jazz, Sonny Fodera und Anabel Englund kollaboriert und ist bekannt für seine unwiderstehlichen Melodien, die er mit treibenden Instrumental-Rhythmen kombiniert, um einen fesselnden Stil und Sound zu kreieren. Lukas liebt es ebenfalls, rauschende Partys zu veranstalten und spielt nicht selten über vier Stunden lange Sets. Vor wenigen Wochen feierte er sein Debüt beim legendären Coachella Festival, in diesem Sommer ist er erneut jeden Mittwoch auf Ibiza zu sehen und zu hören, zeitgleich spielt der Südamerikaner auch eine Residency in Las Vegas. Am 27. Oktober wird Vintage Culture sein Debütalbum veröffentlichen. Ein eigenes Event, „Só Track Boa“, sowie das Festival „VINTAGE IS FESTIVAL“ sind ebenfalls wichtige Themen, die wir im ausführlichen Interview mit dem Shootingstar der Szene besprechen.

Lukas, wie bist du zur Musik gekommen und was waren deine größten Einflüsse?

Die Musik hat mein Leben gerettet, so könnte man es sagen. Musik gab mir Orientierung, Ehrgeiz und quasi eine Richtung. Wie für jeden Teenager kann es eine Herausforderung sein, einen Beruf fürs Leben zu finden. Wenn du deinen Eltern erzählst, dass du später einmal DJ werden willst, sind die meisten zumindest skeptisch, eher aber lachen sie dich aus oder werden wütend. Heute weiß ich, dass es nicht wirklich Wut über meine frühe Berufswahl war, sondern nur eine ehrliche Sorge um meine Zukunft. Meine Eltern wollten, dass ich eine sichere Karriere anstrebe, wie es sich alle Eltern für ihre Kinder wünschen. Ich kann mir vorstellen, dass es den meisten Künstler*innen ähnlich ergeht. Ich wurde von einem der älteren Kinder in meiner Nachbarschaft in die elektronische Musik eingeführt. Dabei entdeckte ich Songs von New Order, Depeche Mode und anderen Künstlern aus dieser Zeit. Ich begann, endlos zu suchen, um so viel und auch so schnell wie möglich zu lernen. Ich versuchte mich an Bootleg-Remixen und begann, meine eigenen Tracks zu erstellen. Dann lud ich diese auf SoundCloud hoch. In Brasilien war SoundCloud damals der Ort, an dem man neue Tracks fand. Mein Remix von „Another Brick in the Wall“ erregte in Brasilien damals recht viel Aufmerksamkeit. DJs aus dem ganzen Land luden meinen Remix herunter und spielten den Track, plötzlich klingelte das Telefon mit Anfragen, ob ich auch als DJ auflegen könnte. Wenn ich mich an diese frühen Tage erinnere, sind Musiker*innen aus England und den USA sicher meine größten Einflüsse. Dazu großartige Acts wie Radiohead, eben Künstler, die ihre eigenen großartigen Songs schrieben und produzierten. Dieser Sinn für Songstrukturen, Melodien und starke Texte ist mir geblieben. Fans werden diese Einflüsse auf meiner kommenden Single „Falling Leaf“ Ende Juni wiedererkennen können.

Du bist in Mato Grosso do Sul, einer Region im Landesinneren Brasiliens, aufgewachsen. Wie hat dich deine Heimat als Mensch und auch als Musiker beeinflusst?

Einige meiner engsten Freunde sind aus Mato Grosso do Sul. Leute, mit denen ich aufgewachsen bin. Der Künstler Meca kommt aus meiner Heimatstadt, er reist oft mit mir und wird bei vielen internationalen Shows in unserem Line-up sein. Die Nähe zu unseren Familien und Freunden aus unserer Heimat hält uns auf jeden Fall auf dem Boden, es ist so, als hielte sie unser Ego im Zaum. Das sind die Menschen, die immer ehrlich zu uns sind bzw. sein werden. Und ich hoffe, wir können uns immer an unsere echten Freunde und Familien wenden, um die Wahrheit zu hören. Wenn meine Heimatstadt mich als Musiker beeinflusst hat, dann ist es die ständige Suche nach neuen Einflüssen, Klängen, Rhythmen und Melodien außerhalb der lokalen Umgebung. Nicht nur die kleine Welt um uns herum zu erkunden, sondern überall. Als ich aufwuchs, wurde die Musik, die ich liebte, nicht im Radio gespielt. Damals hatten wir nur begrenzten Zugang zum Internet. Wenn ich Musik finden wollte, die meine Seele wirklich berührte, musste ich sie suchen und finden. Und das ist mir zum Glück ganz gut gelungen.

Erzähle uns von deinen ersten Schritten als Musiker. Wie bist du in die Szene eingestiegen und an welche Schlüsselmomente erinnerst du dich?

Als meine Eltern mir in jungen Jahren einen kleinen Computer schenkten, öffnete er mir quasi ein Fenster zur Welt. Dieser kleine Schritt brachte mich in Kontakt mit all der Musik, die ich so liebte. Es öffnete sich eine Tür zu einem neuen Anfang und ich ging förmlich hindurch. Ein Schlüsselmoment, an den ich mich erinnere, ist der Ersatz für einen internationalen DJ, der seinen Auftritt bei einem Musikfestival in Brasilien abgesagt hatte.  Ich wurde gerufen, um seinen Platz im letzten Moment einzunehmen. Zu Beginn meines DJ-Sets war der Dancefloor fast leer. Aber als die Show weiterging, wurde die Crowd immer größer und größer. Schließlich spielte ich am Ende der Show vor einem vollen Haus, die Menge war begeistert. Es war ein lautes, begeistertes Publikum. Mit dieser Erfahrung entschied ich mich, dass ich das für den Rest meines Lebens machen möchte.

Dein Erfolg in den letzten Jahren, besonders im Jahr 2022, ist schlichtweg beeindruckend. Rolling Stone Magazin, Forbes, Millionen von Streams, DJ Mag Top 100. Was waren deiner Meinung nach die wichtigsten Meilensteine, die deiner Karriere zum Durchbruch verholfen haben?

Danke für das Kompliment. Während des Lockdowns und der Pandemie waren wir als Team in der Lage, weiter zu wachsen. Das haben wir geschafft, indem wir hart daran gearbeitet haben, meinen Bekanntheitsgrad durch YouTube-Shows und regelmäßige Releases hoch zu halten. Jeden Tag habe ich viele Male mit meinen Fans kommuniziert, vielen habe ich direkt zurückgeschrieben. Als sich die Welt wieder öffnete, waren alle natürlich hungrig, mein Publikum wollte unbedingt ausgehen und meine Fangemeinde hatte sich durch die von mir aufgenommenen und veröffentlichten Songs exponentiell vergrößert. Diese Kombination schuf das perfekte Szenario, um wieder auf Tour zu gehen. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, überall auf der Welt Fans zu finden. Der Weg dorthin war organisch und natürlich, darauf bin ich sehr stolz. 2019 erreichte meine Single „In The Dark“ mit Fancy Inc. Platz 1 der Billboard Dance Club Charts in den USA. Im Jahr 2020 erhielt mein Remix von „Slow Down“ weltweit Aufmerksamkeit. Jedes Jahr kann bislang mit einem großartigen Song aufwarten, der die Aufmerksamkeit meiner Fans erregt hat und das Publikum wachsen ließ. Seit 2016 haben wir ein stetiges Wachstum erlebt, das ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit.

Beatport listet deine erste Veröffentlichung für März 2012, also vor über zehn Jahren. Wie haben sich deiner Meinung nach dein Sound, aber auch du als Künstler in dieser Zeit verändert?

Mein Sound entwickelt sich ständig weiter, ich bin ständig mit Musik aus anderen Ländern und anderen Kulturen konfrontiert. Selbst die Musik im Uber oder im Restaurant dringt in unser Unterbewusstsein ein. Ich finde, es ist wichtig, sich als Künstler immer wieder herauszufordern und diese neuen musikalischen Texturen zu nutzen. Und wenn wir zusammenarbeiten, ist es wichtig, dass wir voneinander lernen. Durch die Kollaboration mit einigen der besten elektronischen Musikproduzent*innen der Welt habe ich eine Menge gelernt. Wenn ich die einzelnen Jahre meiner Musikveröffentlichungen Revue passieren lasse, erkenne ich die verschiedenen Phasen meiner Karriere und die Einflüsse, die meine Musik verändert haben. Ich erinnere mich auch daran, wo ich war und was ich in dieser Zeit gemacht habe.

Du hast nicht nur supererfolgreiche Tracks, sondern bist auch für die große Event-Brand namens „Só Track Boa“ verantwortlich. Welches Konzept steckt dahinter, welche Highlights gab es bisher?

„Só Track Boa“ heißt übersetzt „Nur gute Tracks“ und begann in Brasilien. Ich habe mich mit meiner Agentur getroffen und ihnen erklärt, dass ich ein kleines Event auf die Beine stellen und meine engen DJ-Freunde und die talentiertesten elektronischen Künstler*innen des Landes einbeziehen wollte. Unsere Erwartungen waren groß, aber realistisch: Nur Künstler einladen, die gute Tracks machen. Die ersten Shows waren unglaublich erfolgreich – ich glaube, mein ganzes Team war schockiert. Seitdem hat sich das Event zu einem der größten Festivals in Brasilien entwickelt. Wir haben ausverkaufte Shows mit einem Publikum von über 30.000 Besucher*innen. Und diese machen wir in ganz Brasilien, auch in New York City waren wir schon mit über 7.000 Menschen und haben die Venue ausverkauft. Só Track Boa hat sich inzwischen zu einem internationalen Festival entwickelt und ist auf der ganzen Welt bekannt, das macht mich wahnsinnig stolz. Mittlerweile bringen wir auch internationale Künstler*innen zu den Festivals in Brasilien und wir planen eine Menge für die Zukunft.

Ebenfalls sehr erfolgreich ist dein Festival „VINTAGE IS A FESTIVAL“.

Das stimmt, ja. Das ist quasi eine Retrospektive meiner Karriere für die Fans, die mich von Anfang an begleitet haben, sowie für die neuen Fans, die sich dieser Reise angeschlossen haben. Ich möchte ihnen die Musik vorstellen, die ich auf dieser langen Reise produziert habe. Während des Festivals gibt es drei Bühnen, die die Zeitlinie meiner Karriere darstellen – von den Anfängen bis zu dem Punkt, an dem wir heute stehen. „VINTAGE IS A FESTIVAL“ gibt es derzeit nur in Brasilien, wir hoffen, dass wir es bald auch den internationalen Fans vorstellen können. Ich habe Elemente von meinen Reisen um die Welt und meinen Auftritten auf den besten Festivals in die Shows einfließen lassen, darunter von Auftritten bei Tomorrowland, EDC und Burning Man.

Die letzten Wochen waren vollgepackt mit vielen unvergesslichen Erlebnissen wie dem Coachella Festival oder dem Auftakt zu deiner Sommer-Residency im Hï Ibiza, aber auch bei ANTS im USHUAÏA.

In der Tat. Der Auftritt beim Coachella war einer der absoluten Höhepunkte meiner Karriere. Die Show war unglaublich. Blink 182 traten direkt nach mir auf der gleichen Bühne auf, das ist nach wie vor ziemlich surreal. Das Publikum war eine Mischung aus Fans von Rockmusik und Dance-Liebhabern. Alle begrüßten mich mit Begeisterung und Enthusiasmus. Es ist immer spannend, neue Fans zu gewinnen. Vor allem, wenn sie aus so unterschiedlichen Genres und Ecken kommen. Es war auch eine Ehre, beim zehnjährigen Jubiläum von ANTS auf Ibiza aufzutreten, eine legendäre Reihe. Ich habe jahrelang über ANTS in Ibiza gelesen und beobachtet, wie es gewachsen ist. Es macht mich sehr stolz, nun Teil eines solch legendären Events zu sein.

Der Claim für deinen Sommer auf Ibiza lautet „Born Of Music Addiction“. Wir würden gerne mehr darüber und auch über deine Gäste in dieser Saison erfahren.

Das stimmt, und ich freue mich wahnsinnig, den Mittwoch im offiziell besten Club der Welt zu hosten. BOMA ist die Abkürzung für das diesjährige Motto, quasi ein Festival, das klein anfängt und mit der Zeit wachsen wird. Wir werden in unserem eigenen Tempo wachsen, ohne jeglichen Druck. Born of Music Addiction ist ein Event, das Musiker*innen aus der ganzen Welt zusammenbringt, die sich für ihre Kunst begeistern. Sowohl etablierte Künstler als auch neue Artists, Seite an Seite an einem Abend.  Was sie gemeinsam haben, ist pures Talent, Leidenschaft und Liebe für die Musik.  Es sind talentierte Produzent*innen, denen ihre Kunst am Herzen liegt. Zu den internationalen Talenten gehören u.a. John Summit, Sofi Tukker, LP Giobbi, Honey Luv und viele andere. Fancy Inc, Doozie und Meca sind brasilianische Künstler, die ich der internationalen Dance-Music-Community vorstelle. Ich glaube, diese Bemühungen haben einen enormen positiven Effekt auf die Integration brasilianischer Produzenten in die internationale Gemeinschaft. Ich hoffe, dass ich die deutschen Musikfans diesen Sommer ebenfalls treffen werde. Es werden unvergessliche Nächte.

Im Oktober, kurz nach der Ibiza-Saison, wirst du dein Debütalbum veröffentlichen.

Das erste Album meiner Karriere zu veröffentlichen, ist für mich absolut monumental.  Obwohl ich schon viel Musik veröffentlicht habe, ist dies zweifelsfrei das wichtigste Ereignis in meiner Diskografie. Ich habe lange an vielen tollen Songs gearbeitet und auf diesen Moment gewartet. Das Album ist eine Sammlung von ganz besonderen Tracks. Titel, die mühelos ineinander übergehen. Jeder davon hat ein schönes und melodisches Thema und Vocals mit intelligenten und ziemlich einprägsamen Lyrics. Ich treibe mich generell selbst immer an und begrüße neue Herausforderungen. Die Musikarrangements auf dem Album kombinieren eine traditionelle, klassische Songstruktur mit einem Sounddesign, das für das Jahr 2023 und darüber hinaus geeignet ist, meiner Meinung nach. Ich möchte, dass die Klangqualität des Albums so hoch wie möglich ist. Mein Ziel dabei ist es, Musik zu machen, die nicht nur auf Clubs beschränkt ist. Deshalb sind Melodien für mich sehr wichtig. In 20 Jahren wird sich niemand mehr an den EQ der Kick-Drum auf einem Track erinnern – aber sie werden sich an Texte und Melodien erinnern, die sie persönlich angesprochen und emotional berührt haben. Aus diesem Grund beginne ich immer mit einem großartigen Song. Ich bin aktuell in den letzten Arbeiten zum Album und kann es kaum erwarten, es mit der Welt zu teilen und meine Fans zum Tanzen zu bringen. Ich bin gespannt, wie sowohl Texte als auch Hooks ankommen werden. Am 30. Juni ist mit „Falling Leaf“ bereits eine Single-Auskopplung erschienen.

Welche weiteren Single-Auskopplungen sind geplant? Und wird es Remixe geben?

Ich bin der Meinung, dass dieses Werk Zeit und Aufmerksamkeit verdient. Mein Team und ich haben die Promotion für dieses Album über Wochen und Monate hinweg angelegt. Es gibt viele potenzielle Single-Tracks, jeder davon erfordert Zeit und Mühe in den Bereichen Marketing, Promo und auch Musikvideos. Ich habe mit einer Reihe meiner Lieblingssänger*innen und Co-Autor*innen kollaboriert. Das sind alles Künstler*innen, die ich sehr respektiere. Zwischen meiner Tour und den vielen Shows bin ich immer im Studio. Kürzlich in Amsterdam hatte ich ein paar Tage frei, also habe ich in den Cruise Control Studios eingecheckt und weitergearbeitet. Als ich wieder in São Paulo ankam, arbeitete ich zu Hause und in den Mosh Studios für zusätzliche Recodings und Mixdowns.

Ein gutes Stichwort – wie sieht dein Workflow im Studio aus und was sind deine Favoriten in Sachen Soft- und Hardware?

Inspiration ist für mich als Künstler eine Art ein Geschenk. Wenn man eine gewisse Inspiration hat, sollte man sie ausnutzen und so lange davon profitieren, wie nur möglich. Aber wenn du eine Deadline für das Release eines ganzen Albums hast, kannst du nicht warten, bis du inspiriert wirst, bevor du mit der Arbeit beginnst. Du musst im Studio sitzen und Dinge in die Tat umsetzen. Es spielt keine Rolle, ob du müde bist, schlechte Laune hast oder andere Probleme dich einnehmen – du musst stark und konzentriert sein. So versuche ich, mich immer wieder anzutreiben, einzig mit dem Ziel vor Augen, etwas Besonderes abzuliefern. Was meine Tools angeht, so ist Ableton Live sicherlich das Herzstück von allem. Außerdem benutze ich das Arturia Pack, U-he Synths und Serum. Für organischere Sounds greife ich zu den Bibliotheken von Native Instruments. Für das Abmischen und das Sounddesign verwende ich am liebsten Native-Plug-ins, und auch das Waves Bundle ist immer noch ein Klassiker. Fabfilter Bundle und Izotope verwende ich zum Mischen und schnellen Mastern, um die Tracks zeitnah im Club auszuprobieren.

Was ist dein Plan für diesen Sommer, neben den geplanten Shows auf Ibiza? Du wirst viele Shows in Deutschland spielen, richtig?

Ich werde jede Woche nahezu alle Kontinente durchqueren. Zusätzlich zu meiner Residency auf Ibiza bin ich wieder Resident-DJ in Las Vegas bei der großartigen Tao Group. Ich werde im Marquee Club und in weiteren Venues der Tao Group in Las Vegas auflegen. Tomorrowland ist immer ein Highlight – im Juli werde ich auf der Hauptbühne auftreten. Und ja, Deutschland ist ein Land, in dem ich dieses Jahr mehr Zeit verbringen möchte und werde. Das Publikum ist immer so voller Energie. Die deutschen Fans lieben die Musik und sind den Künstlern gegenüber ziemlich loyal, finde ich. Am 14. Juli werde ich beim Airbeat One in Neustadt-Glewe sein und am 21. Juli bei Parookaville in Weeze.

Wie verbringst du deine Zeit, wenn es mal nicht um Musik geht, am liebsten? Mit deinem Hund Corgi Bentinho?

Ich habe den Luxus, das zu tun, was ich liebe. Musik ist Hobby und Beruf zugleich. Wenn ich zu Hause bin, lade ich gerne Freunde ein, um z.B. ein Fußballspiel zu sehen. Ich mag es, wenn meine Familie und meine engsten Freunde zu mir kommen, um zu grillen oder neue Platten zu hören, die ich auf Vinyl gefunden habe. Das ist zu einer neuen Leidenschaft geworden: tolle klassische Alben zu finden, die ich als Kind geliebt habe, und sie in ihrem ursprünglichen Vinylformat zu hören. Der Klang hat solch eine Wärme, die es bei Streaming-Diensten oder auf CDs nicht gibt. Ich plane, das Album auch auf Vinyl zu veröffentlichen. Eine begrenzte Anzahl von Exemplaren wird für meine treuen Fans gepresst werden. Haha, danke, dass du nach meinem lieben Corgi Bentinho fragst. Ich weiß nicht, wie ich den Lockdown ohne ihn überlebt hätte. Ich wünschte, ich könnte ihn überallhin mitnehmen. Bentinho schenkt mir Frieden, bedingungslose Liebe und bringt mich zum Lachen. Ich bin am glücklichsten, wenn wir zusammen sind. Andere Tierfreunde werden das verstehen. Man kann einen guten Menschen daran erkennen, dass er einen Hund hat, der ihn liebt. Danke an das Faze Magazin und an die Musikfans in Deutschland. Wir sehen uns bald!

Aus dem FAZEmag 137/07.2023
Text: Triple P
Foto: Fabrizio Pepe
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