War Stonehenge ein großer Sound-Verstärker?

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

Um den Stonehenge-Steinkreis in der Nähe von Amesbury (UK) ranken sich seit vielen Jahrtausenden Mythen und Geschichten. 1986 wurde das Bauwerk deshalb von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Fest steht, dass, dass der Erdwall, in dessen Innerem sich gruppierte Formationen riesiger Megalithen befinden, für die Menschen früher (für manche womöglich auch noch heute) eine immense rituelle Bedeutung hatte. Doch das war noch nicht alles, denn auch im 21. Jahrhundert beschäftigt sich die Wissenschaft nach wie vor mit Stonehenge und stellt dabei immer wieder neue Theorien bezüglich der Nutzungsweise auf. So legt nun eine neue Studie dar, dass Stonehenge gebaut wurde, um den Schall zu verstärken.

Die Studie wurde von der University of Salford durchgeführt und fand heraus, dass das Weltkulturerbe möglicherweise einerseits dazu diente, den Schall zu verstärken und andererseits auch als Schallkammer fungierte, um Lärm aus dem Steinkreis zu fernzuhalten. Die Studie wurde mithilfe einer maßstabsgetreuen Stonehenge-Nachbildung mit dem Namen „Minihenge“ durchgeführt. Die Forscher platzierten interne und externe Lautsprecher und Mikrofone und begaben sich mit dem Nachbau in eine spezielle akustische Kammer des Akustik-Forschungszentrums der University of Salford.

„Der Bau und das Testen des Modells waren sehr zeitaufwendig, […] aber es konnte uns einen präzisen Einblick in die prähistorische Akustik liefern“, so Trevor Cox, leitender Forscher des Projekts in einer offiziellen Erklärung der Universität. Weiterhin heißt es: „Mit so vielen fehlenden oder verschobenen Steinen ist die moderne Akustik von Stonehenge völlig anders als in der Vorgeschichte. Aus unserem Experiment ergab sich, dass Menschen, die im Inneren des Monuments kommunizierten oder musizierten, einen deutlichen Nachhall von den äußeren Steinen hörten, während es für die Menschen außerhalb des Kreises schwierig war, akustisch zu verstehen, wovon die Person im Inneren sprach.“

Die detaillierten Befunde könnt ihr im Journal of Archaelogical Science nachlesen.

Übrigens: Carl Cox und Paul Oakenfold schrieben im Jahre 2018 Geschichte, als sie das allererste DJ-Set im Stonehenge spielten.

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Quelle: DJMag