Ziggy Kinder
 – Barboom (Ware Records/Straight)

Als erstes fällt bei Siegfried „Ziggy“ Kinders neuer EP das Cover ins Auge. Passend zum Titel „Barboom“ tummelt er sich als allgegenwärtiger Klon in einer bekannten Bar seiner Wahlheimat Köln. Gast, Barkeeper und DJ ist er da gleichzeitig. Ist das vielleicht Ausdruck seiner Multi-Instrumentalität? Wie dem auch sei, in den vier Tracks der EP zeigt er jedenfalls, dass er sein Handwerk gelernt hat und nicht umsonst schon seit Jahren in den Playlisten diverser hochkarätiger DJs zu finden ist. Übrigens nicht nur unter diesem Namen, sondern auch als Que Pasa Maria, einem Pseudonym unter dem er auf dem Tiefschwarz-Label Souvenir released. Als Ziggy Kinder bewegt er sich meist im Minmal Funk bzw. im deepen Techhouse-Bereich. So auch hier. Der Titeltrack „Barboom“ besticht durch eine verspielte Bassline, einen hypnotischen Vocal-Loop und immer wieder unvermittelt auftauchende Klavier-Töne. Bei „Teenybopper“ wird’s dann noch ein bisschen düsterer. Das Prinzip mit gelungener Bass-Linie und eingestreuten Melodie-Akkorden bleibt aber das gleiche. „Bad Brunhilde“ macht durch spacige Klänge und ein sehr freakiges Break auf sich aufmerksam. Bei „Flaschengeist“ findet man eine etwas getragenere Stimmung. Warme Harmonien schaffen hier eine wohlige Atmosphäre. Wer davon nicht genug bekommen kann, findet sechs weitere Songs und ebenfalls das geniale Cover-Artwork auf dem gleichnamigen Album. 9 Points TB