Beim deutschen Zoll gibt es wohl eine gravierende Not in den Bereichen Kontrolle und Fahndung. Derzeit sollen rund 3.700 Stellen unbesetzt sein, was wohl auch auf die Zuständigkeit vom Bundesfinanzministerium (BMF) zurückzuführen ist.
Das Problem ist scheinbar, das der Zoll eine sehr komplexe Behörde mit vielfältigen Aufgaben ist. Der zuständige Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Frank Buckenhofer findet, dass das Konstrukt des Zolls einfach zu kompliziert sei. Dazu kommt, das mit 3.744 Stellen rund zehn Prozent unbesetzt sind.
Finanzminister schafft es laut Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler seit jahren nicht, offene Stellen zu besetzen. Dies betreffe auch den Zoll und schränkt so dessen Leistungsfähigkeit ein. Zöllner und Zöllnerinnen brauchen dringend personelle Verstärkung, da sonst nicht genügend kontrolliert werden könne und somit Schmuggler leichtes Spiel hätten.
Offensichtlich gibt es schon ein Drogenproblem in Deutschland. Buckenhofer redet von „einer Kokainschwemme, einer Crystalschwemme und vielem mehr“. Die Struktur des Zolls ist eine weitere Problematik. Denn der Zoll kümmert sich nicht nur um Rauschgiftschmuggel, sondern auch um Kfz-Steuer, Verbrauchersteuer oder Geldwäsche.
Angestellte des Zolls sind sowohl Buchhalter von Zahlstellen, als auch Präzisionsschützen von Spezialeinheiten. Doch der Kontroll-, Fahndungs und Ermittlungsapparat ist prekär unterbesetzt. Und es gibt scheinbar auch keine Absicht die Schmuggelbekämpfung zu stärken. Ein Finanzminister profiliert sich eben nicht durch Kriminalitätsbekämpfung.
Da der Zoll aber von genau dem gesteuert wird, entstehen diese Probleme.Im Jahr 2018 wurden sogar externe Kräfte eingestellt, die nie eine Ausbildung zum Zollbeamten absolviert hatten. In Dresden soll sogar eine Stelle für die Rauschgiftbekämpfung auf dem freien Arbeitsmarkt ausgeschrieben gewesen sein.
Bis zum Jahr 2030 werden rund 12.000 Zollbeamte in den Ruhestand eintreten und für die Ausbildung reichen die Kapazitäten vorne und hinten nicht. Neue Ausbildungsstandorte werden gesucht. Ergebnisse gibt es aber nur wenig bis gar keine.
Das Ende vom Lied: die Schmuggler können sich also goldenen Zeiten gegenüber sehen. Denn dem Zoll fehlen einfach die Einsatzkräfte, um die illegale Einfuhr von Rauschgift zu unterbinden.
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