Zürcher „Technopapst“ in Betrugsvorfall verwickelt?

Zürcher „Technopapst“ in Betrugsvorfall verwickelt?

Der Zürcher „Technopapst” Arnold Meyer steht wegen einer angeblichen Abofalle seines Unternehmens der Kritik. Meyer hat sich in der Schweiz seit den 80er-Jahren einen Namen als DJ und Veranstalter gemacht, gilt als Mitbegründer der legendären Streetparade und kollaborierte bereits mit Musikgrößen wie Tiesto und Steve Aoki. Jetzt hat ihn die Staatsanwalt ins Visier genommen.

Wie das Portal Blick berichtet, steht der 58-Jährige für die Machenschaften seiner Mobile Trade AG in der Kritik. Meyer ist das einzige Mitglied im Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft, die sich auf das Betreiben von Aboseiten spezialisiert hat. Gegenüber dem Nachrichtenportal hat nun ein Nutzer des Dienstes schwere Vorwürfe erhoben. Für einen Abo-Dienst auf einer Newsseite soll er knapp 120 Franken plus Mahngebühren bezahlen, obwohl er den Dienst laut eigener Aussage nie willentlich abonniert und genutzt habe.

Der Betroffene erzählt, er soll den Dienst der Mobile Trade AG angeblich im Jahr 2022 auf seinem Handy aktiviert haben. Im Anschluss habe sich das Abo automatisch verlängert. Eine Rechnung habe er seither allerdings nicht erhalten – bis jetzt. „Ich mag mich nicht erinnern, je auf dieser Website gewesen zu sein”, erklärt der Nutzer. „Jetzt plagen die mich schon seit drei Monaten mit Rechnungen und Mahnungen.“

Um die Legitimität seiner Aussagen zu prüfen, stellte Blick im Anschluss Nachforschungen auf eigene Faust an und kam zu überraschenden Ergebnissen. „Ein Blick-Selbstversuch zeigt: Der Video-Dienst wirkt alles andere als seriös. Wenn man auf eines der wenigen Videos klickt, öffnet sich ein Fenster. Klickt man da auf «Ja, ich bin über 16 Jahre alt und akzeptiere die AGBs» kopiert die Website automatisch einen Text für die Altersbestätigung in eine SMS-Vorlage. Schickt man das SMS ab, bekommt man einen Link zum Video. Aber Achtung: Drückt man dann auf Play, schliesst man automatisch einen Vertrag ab. Weder Adresse noch Kreditkarte müssen angegeben werden, ein einziges SMS genügt. Kündigt man nicht innerhalb der drei «Gratistage», bezahlt man fast 120 Franken — und das jedes Jahr“, heißt es hierzu im Artikel. Darüber hinaus seien einige der News-Videos der Website offenbar stumpf aus dem Internet abgefilmt und stammen ursprünglich aus Beiträgen von der BBC.

Auf Nachfrage des Portals bezog Arnold Meyer schließlich Stellung. Er erklärt, dass der Bestellprozess der Verordnung über die Bekanntgabe von Preisen entspreche. Zudem habe der Nutzer eine dreitägige Gratis-Frist, während der er sich kostenfrei vom Abonnement abmelden könne. Bezüglich der abgefimten Videos gab er zu Protokoll, dass seine Firma die Inhalte von einem Content Provider einkaufe, dessen Name er nicht nennen möchte.

Für den betroffenen Nutzer gab es nach Blick-Informationen ein Happy-End. Die Mobile Trade AG habe ihm sämtliche Kosten erstattet – aus „reiner Kulanz“, wie die Firma betont.

Ein Interview mit Arnold Meyer zur Streetparade findet ihr hier.

Quelle: Blick


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