Zum Tod von Andreas Gehm – ein Nachruf von Stefan Gubatz

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Andreas Gehm – ein Nachruf von Stefan Gubatz

In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 2016 ist Andreas Gehm gestorben, Produzent, DJ und Live-Act in Sachen Acid mit Veröffentlichungen auf Labels wie Bunker, Abstract Acid, Snuff Trax oder Mathematics. Stefan Gubatz ist Grafiker des FAZE Magazins, Musiker und war langjähriger Freund und Weggefährte von Andreas Gehm. 

Mein Freund Andreas Gehm ist tot. Ich habe die Nachricht heute Nacht (20./21.06) telefonisch erfahren und noch immer ist sie nicht ganz bei mir angekommen. Andreas’ gesundheitlicher Zustand hat sich über die letzten Monate gravierend verschlechtert. Das, was er irgendwann mal ironisch in Künstler- und Plattennamen wie „Pukemaster Gehm“ oder „Black Pukeee“ verarbeitet hatte, hat sich über letzte Zeit so sehr verselbständigt, dass ihn zuletzt der Schmerz so sehr in Angriff genommen hat, dass er unfähig war, weiterhin zu arbeiten, sich seinen Leidenschaften zu widmen – und in letzter Konsequenz: zu leben. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich bedaure, dass Andreas nun gegangen ist, er war eine der bemerkenswertesten Personen, die ich in meinem Leben kennenlernen und vor allem auch meinen Freund nennen durfte.

Das erste Mal Notiz von dem Namen Andreas Gehm habe ich etwa 2004 genommen. Ich war gerade nach Köln gezogen und zusammen mit Benedikt bei Claus Bachors Zeitschrift „d2000“ beschäftigt. Claus fragte mich, ob ich einen Andreas Gehm kennen würde. Der käme aus Düsseldorf und würde in geradezu unmenschlichen Umständen leben, weil es in seiner Wohnung ausschließlich Schallplatten geben würde und er dort selbst kaum Platz für sich selbst hätte. Das beeindruckte mich damals sehr und als ich Andreas dann zwei Jahre später tatsächlich kennenlernen sollte, bekam ich eine Ahnung, was Claus damit meinte. Andreas war gerade nach Köln in eine winzige Wohnung am Bonner Wall gezogen, ich würde mal vermuten, irgendwas um die 15 qm. Zu der Zeit hatte ich einige feste Feierbekanntschaften, die irgendwann vorschlugen, dass man, bevor es zu der Party ginge, doch mal bei Andreas Gehm vorbeischauen könne. Gesagt, getan. Andreas empfing uns freundlich und sehr offen in seiner winzigen Wohnung, in der tatsächlich zwei große Expedit-Regale voller Platten standen. Außerdem ein Tisch und Stuhl, zwei Synthesizer, ein Drumcomputer, eine Matratze und ein Sofa. Für uns Gäste blieb zwar nur wenig Platz, aber wir machten es uns auf dem Boden neben dem Mobiliar gemütlich.

Nach und nach kamen immer mehr Gäste und so kam es, dass irgendwann mehr Leute anwesend waren, als dass es Sitzplätze auf dem Boden gegeben hätte. Daher wandelte sich der Abend vollkommen selbständig in eine kleine Stehparty, bei der kaum noch Platz für irgendetwas anderes war. Das beeindruckte mich damals sehr. Ebenso übrigens Andreas’ winzige Badewanne im Bad, die ebenfalls so klein war, dass man vielleicht ein Kind hätte baden können. Den großen, etwas grob wirkenden Andreas konnte ich mir in dieser Badewanne jedenfalls nicht vorstellen.

Die nächste Begegnung war einige Monate später auf einer Party, auf der Kevin Saunderson auflegen sollte. Während ich und meine Freunde das Set begeistert feierten, hing Andreas in irgendeiner Ecke und schlief. Auch das fand ich beeindruckend, weil er auf solche große Namen anscheinend überhaupt keinen Wert legte – ganz anders als ich damals. Andreas war müde, da wurde eben geschlafen.

Im folgenden kamen wir über diverse Internetforen näher in Kontakt, Andreas machte mal einen Remix für meine Spaß-Chicago-Netlabel-EP „Jack Johnson“, ich wiederum schrieb bei der Raveline über Andreas’ erste Platten wie „Tiefhartz IV“ oder „My So Called Robot Life“. Ehrlich gesagt habe ich diese Reviews in erster Linie deshalb immer recht wohlwollend geschrieben, weil Andreas für mich zu der Zeit ein netter Internetbekannter war; so wirklich super fand ich seine Musik aber letztendlich nicht. Ich habe zwar immer mitbekommen, dass die Platten bei vielen DJs und Liebhabern super ankamen (und auch schnell absurde Discogs-Ratings und -Preise erzielten), aber für mich war da letztendlich nur selten was dabei. Das hat sich bis heute übrigens auch gar nicht groß geändert. Mir krempeln sich immer die Fußnägel hoch, wenn Beats neben dem Takt laufen oder Tonarten ignoriert werden. Im Gegenzug fand er meine Musik mit Sicherheit auch nie allzu super, ich glaube, das war ihm letztendlich alles zu glatt. Egal.

So wirklich miteinander zu tun bekamen wir letzendlich erst durch diese maskierte Band, die Benedikt und ich 2008 aus der Taufe hoben. Unser erster Gig sollte auf einer weiteren Party von Claus Bachor im Artheater sein. Benedikt und ich hatten uns die feinsten Chicago- und Acid-Loops in unsere Abletons gezogen und waren bereit, den Keller zu rocken. Etwa eine halbe Stunde, bevor wir anfangen sollten – die Party war bereits in vollem Gange – ging ungelogen ein Raunen durch meinen ebenfalls anwesenden Freundeskreis. Der „Manager“ (wie er sich in einem Pseudonym nannte – „Manager 111“, ebenfalls eine Selbstverballhornung aus „Age 111“, einem weiteren Pseudonym) wäre gerade gekommen, um sich unsere Band mal anzuhören. Als Benedikt und ich dann spielten, dauerte es vielleicht 10 Minuten, da hatte der Manager genug, drehte sich um und verließ die Location mit einer vernichtenden Kritik wieder. Man munkelt, er habe irgendwas wie „das Schlechteste was ich je gehört habe“ gesagt. Dass Andreas später unser drittes Crew-Mitglied werden und mich sogar auf zahlreichen Gigs, u.a. in Japan vertreten sollte – easy zu machen, durch das maskierte Auftreten –, ahnten wir natürlich alle noch nicht.

Doch im Laufe der nächsten Monate kreuzten sich unsere Wege immer öfter. Gerne denke ich an ein Schrottwichteln zu Weihnachten zurück, bei dem sein Schrottwichtelgeschenk ein riesiger schwarzer und nach Autoreifen stinkender Dildo war – ein Ausschusstestmuster aus der Firma, bei der er zu der Zeit arbeitete. Andreas war tatsächlich Kundenberater bei einem Dildopartyveranstalter. Ein „Fun Fact“, den vielleicht auch noch nicht alle kannten. Der Dildo verschwand noch am Abend des Schrottwichtelns übrigens spurlos und ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Kurz darauf verlor er allerdings seinen Job bei der Firma und fiel in die erste große Lebenskrise, von der ich unmittelbar mitbekam. Er bewarb sich auf jeden Job, der sich ihm auftat, er war sich für keine Arbeit zu schade und schrieb insgesamt wohl über 100 Bewerbungen, bei denen ich mich nicht erinnern könnte, dass er jemals eine Einladung zum Vorstelltungsgespräch gehabt hätte. Dass einen so etwas psychisch extrem herunterziehen kann, muss man ja an sich nicht weiter erwähnen. Nichts desto weniger schrieb er weiterhin eine Bewerbung nach der nächsten, von denen aber ebenfalls keine einzige auch nur ansatzweise Erfolg brachte.

In der Zwischenzeit nahm meine maskierte Band richtig Fahrt auf, wir wurden weltweit gebucht und spielten die richtig angesagten Clubs. Andreas wiederum saß weiterhin in seiner winzigen Bude und produzierte allmählich eine legendäre Platte nach der nächsten (Bunker! Mathematics! Creme Jak! Abstrakt Acid!), kam aber nie dazu, seine Musik auch selbst außerhalb seiner eigenen vier Wände zu spielen, obwohl so viele Leute danach fragten.

2011 bekam meine Band die Anfrage, auf einem großen Festival in Japan zu spielen. Da ich verhindert war und Benedikt aber verständlicherweise dort un-be-dingt spielen wollte, fragten wir kurzerhand Andreas, ob er mich bei diesem Gig vertreten wollte. Und tatsächlich wollte er dies tun. Kurz darauf probten Benedikt und er in unserem Wohnzimmer einen möglichen Gig unter seiner Beteiligung. Und das Ergebnis war zumindest so überzeugend, dass Benedikt und er wenige Wochen später Tokios Tänzer zum Ausrasten brachten. Neben diesem Gig war es aber mit Sicherheit auch die Kultur und die Gastfreundschaft des Landes, die Andreas schwer beeindruckten. So erzählte er es mir immer wieder bei unseren regelmäßigen Parkbesuchen in der Kölner Südstadt. Wir waren mittlerweile so etwas wie Nachbarn und trafen uns regelmäßig auf ein Pläuschchen, ein halbes Hähnchen bei Wienerwald oder einfach nur Kaffee und Kuchen bei uns. Zum gemeinsamen Musikmachen kamen wir übrigens nur einmal wirklich, es existieren mehrere Live-Acid-Jams, die zwar alle nicht so wirklich super sind, aber mir jetzt gerade wertvoller werden denn je.

Da Andreas immer noch arbeitslos war und ganz offensichtlich auch immer mehr den Mut verlor – gleichzeitig aber mit großer Freude mich bei weiteren Gigs vertrat, hatte ich das Gefühl, es wäre nun wirklich Zeit, ihn einen sanften Tritt in den Hintern zu geben und ihn zu nötigen, selbst ein Live-Set auf die Beine zu stellen. Dank finanzieller Starthilfe eines Freundes sollten ein günstiger Laptop mit Ableton Live Lite, eine Akai APC sowie ein billiger 303-Schraubecontroller dazu ausreichen. Natürlich erboste sich Andreas immer und immer wieder über die Arbeitsweisen in Ableton (er bevorzugte seit jeher Cubase), aber dennoch hatte er kurze Zeit später tatsächlich sein erstes Live-Set auf die Beine gestellt, das er daraufhin bei einer von Claus Bachors immer sehr guten Bunker-Partys präsentieren sollte.

Natürlich waren wir ALLE da. Es war klein, heiß, laut, betrunken – und einfach nur super. Andreas spielte sich die Seele aus den Controllern und man merkte, dass er dort die Essenz seines musikalischen Schaffens gefunden hatte. Seine eigene Musik, laut, brutal, direkt, ehrlich. Und das sollte nur der Anfang sein.

Im folgenden flogen die Gigs nur so rein. Europaweit sorgte Andreas für volle Tanzflächen und enthusiastisches Publikum. Natürlich gab es für ihn auch immer genug Anlass zu motzen, mal gab es kein Sofa, auf dem er vorher etwas schlafen konnte, mal musste der Kaffee am nächsten Morgen im Hotel extra bezahlt werden. So war Andreas selbstverständlich auch. Wenn ihm etwas nicht passte, dann vertrat er diese Meinung mit großer Vehemenz. Ich kenne kaum jemanden, der sich so leidenschaftlich in Streitgespräche schwang, um diese anschließend als klarer Sieger – dank oft überraschend überzeugenden Argumenten – wieder zu verlassen.

Etwa zu der Zeit habe ich mit Andreas auch sein erstes – und soweit ich das nun sehe auch einzige Photoshooting unternommen. Über Weihnachten hatte er von seinem Opa einige Anzüge abgestaubt, die nun natürlich benutzt werden wollten. Wir inszenierten Andreas als schmierigen, unseriösen Businesstyp mit schlecht sitzendem Anzug, fragwürdigen Manieren und bewusst unsympathischen Gesichtsausdrücken. Es war kaum zu fassen, wie wir uns anschließend über die geilen Bilder bepisst haben vor Freude. Ich bin auf diese Bilder wahnsinnig stolz und freue mich jedes mal, wenn sie wieder irgendwo in irgendeinem Magazin, einem Flyer oder einer Website auftauchen. Ich habe mich noch oft danach gefragt, wie man bei einem weiteren Photoshooting diese Bilder toppen könnte – diese Frage stellt sich ja nun leider nicht mehr, ich finde aber, er kann zufrieden sein, dass ihn viele Leute so auch mithilfe dieser Fotos in Erinnerung behalten.
Gerne in Erinnerung halte ich auch den Tag, als Natalie, er und ich nach Mönchengladbach auf eines der seltenen Konzerte von Manuel Göttsching fuhren, der sein legendäres „E2-E4“ in Gänze spielen sollte. Es war ein sonniger, warmer Abend, bei dem Göttsching selbst – etwas unwürdig – in einen Gartenpavillon untergebracht war und seinen Klassiker performte. Wir saßen am Rande des Rasens, gingen mal ein bisschen durch die Gegend, kamen wieder zurück – und überall E2-E4. Man konnte sich der Atmosphäre nicht entziehen und wir hatten das Gefühl, wir waren mit allen Besuchern zusammen eins in E2-E4. Wir waren E2-E4. Ein wundervolles Konzert, ein wundervoller Abend. Übrigens war das auch das erste mal, dass Andreas von einem Fremden als Andreas Gehm erkannt wurde. Er konnte das fast nicht glauben und erzählte uns im 5-Minuten-Takt, wie toll er dies fand. Während des Konzertes. Auf der Rückfahrt. Ich glaube anschließend sogar noch per E-Mail.

Wie dem auch sei – als Andreas’ Live-Gigs immer mehr Fahrt aufnahmen, übernahm ich auch wieder konstant die Rolle des zweiten Mitglieds der oben genannten Band. Rein erfolgsmäßig sollte Andreas uns aber allmählich überholen, was ich aber nie mit Neid, vielmehr mit großer Sympathie für ihn mitverfolgte. Als er dann irgendwann in den Hamburger Pudel Club gebucht wurde, hatte ich das Gefühl – jetzt läufts. Und die einigermaßen zeitgleich abgemachte Residency in der Berliner Grießmühle bestätigte diese Vermutung. Auch jobmäßig ging es für ihn wieder bergauf, sein langjähriger Freund und Wegbegleiter Joe spannte ihn für sein Privatjet-Unternehmen ein und Andreas konnte wieder so etwas wie ein geregeltes Leben führen.

Allerdings machten sich daraufhin erste Gesundheitsbeschwerden bemerkbar. Andreas klagte über Magenprobleme (inkl. Erbrechen – was tatsächlich zu dem Albumtitel „Black Pukee“ geführt hat), musste diverse Krankenhausaufenthalte absolvieren, zu denen ich ihn oft begleitete. Später zog er dann von Köln nach Wachtberg bei Bonn, wo sich dann der enge Kontakt doch erheblich lockerte. Ich hatte mittlerweile zwei Kinder und einen Vollzeitjob, was mich vollkommen beanspruchte und nach Wachtberg schaffte ich es eben nicht mehr so einfach nach Feierabend. Wie gut, dass es das Internet und insbesondere Facebook gab, denn dort hielt er die ganze Welt weiterhin auf dem Laufenden. Über die kleine Katze, die ihn in seiner neuen Wohnung regelmäßig besuchte, über seinen Job bei Joe und natürlich auch über seine neuen Produktionen und Gigs.

Und dann ging es irgendwann rapide bergab. Andreas musste Gigs aus gesundheitlichen Gründen absagen, hatte dadurch mit starkem Verdienstausfall zu kämpfen. Arzt- und Krankenhausbesuche wurden immer zahlreicher, ebenso wie die gecancelten Gigs. Man konnte quasi dabei zusehen, wie die Dinge sich schlagartig verschlechterten. Freude bereitete ihm hingegen die Ausstellung „303 Faces of Gehm“, bei der eine kleine Galerie in Köln Gehms schönste Photoshop-Verballhornungen zeigte. Ich hatte mich damals gefreut, ihn bei der Ausstellung nach langer Zeit mal wiederzutreffen, habe ihn dann allerdings um 5 Minuten verpasst. Unser letztes Zusammentreffen sollte somit eine gemeinsame Reise nach Berlin sein, bei der wir beide zu unterschiedlichen Gigs gebucht waren. Danach kommunizierten wir nur noch übers Internet. Ich bastelte ihm Grafiken für sein Label „Cologne Underground Records“, er machte mit mir Verabredungen zum Halbe-Hähnchen-Essen beim Wienerwald klar.

Mit der Zeit wurden Andreas’ Postings allerdings immer verzweifelter, zu sehr hatte ihn der Schmerz im Griff und die von ihm aufgesuchten Ärzte fanden keine Ursache für seine Probleme. Zeitgleich blieb er unfassbar stur, wenn es darum ging, Hilfe und guten Rat anzunehmen. Natürlich habe ich einen Track zur Charity-Compilation beigesteuert und natürlich habe ich ihm auch bei seinem vollkommen verzweifelten Aufruf, ihm per PayPal Geld zu spenden, mitgemacht. Viel mehr konnte ich mit Kind und Job und Pipapo auch nicht tun. Außer ihm zuzuhören und versuchen, sensibel für seine Nachrichten zwischen den Zeilen zu sein. Einmal postete er einen Beitrag, in dem er meinte „it all make no sense to me anymore“, gefolgt von eigenen Tracks mit „Desease“ und „Pain“ im Titel. Auf meine Frage, ob ich mir um ihn Sorgen machen müsste, antwortete er nur lapidar „will nicht reden“ und ging dann offline. Ich habe in der Nacht tatsächlich gedacht, er tut sich etwas an. Zu verzweifelt schien er in den vergangenen Wochen geworden zu sein und ich habe Freunde vor Ort gebeten, nach ihm zu schauen. Tatsächlich schrieb mir Andreas am nächsten Morgen, er hätte „nur mal ausschlafen“ gemusst, aber meine Alarmglocken waren seitdem auf ständiger Bereitschaft. Und trotzdem habe ich „Last Night“ nicht so verstanden, wie er es verstehen wollte.

Nun die Nachricht gestern Nacht. Andreas ist gestorben. Er ist erlöst von all dem, was ihn so schwer belastet hat. Die Schmerzen, die Sorgen, all die Dinge, die er in Gesprächen immer ausgeklammert und hat und nie auf irgendwelche Fragen eingegangen ist. Große Fragezeichen bleiben, aber auch die Dankbarkeit, mit diesem außergewöhnlichen Menschen befreundet gewesen zu sein. Ich hoffe sehr, dass er nun seinen Frieden gefunden hat und vermisse jetzt schon seine ständige Präsenz auf allen Kanälen. Seinen einzigartigen Humor, sein unfassbar großes Wissen, insbesondere im Bereich Musik – selbst einen passenden Schlager hatte er zu jeder Situation parat. Seine Freundschaft, seine Meinung, seinen Rat – und selbst seine oft nervig sture Ablehnung gegenüber manchen Dingen. Andreas war einfach ein Typ. Sehr echt und sehr gerade; einer von der Sorte, von denen es heute fast keinen mehr gibt.

Die gigantische Welle an Kondolenzen von überall auf der Welt berührt mich sehr und ich weiß, dass er das sehr genossen hätte. Auch wenn er letztendlich wieder nur irgendeine gnatterige Platte von sich als Antwort gepostet hätte. Aber insgeheim hätte er sich sehr gefreut. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich über die Tragweite seiner Musik – und sicherlich auch seiner Person – im Klaren war, ich würde aber behaupten, Andreas ist so etwas wie der deutsche Armando. Mach es gut, lieber Männi. Du wirst mir schmerzlich fehlen.