Totally Enormous Extinct Dinosaurs – Trouble (Polydor)

Der Engländer Orlando Hegginbottom, besser bekannt unter dem Namen Totally Enormous Extinct Dinosaurs, ist schon seit über zwei Jahren auf dem Radar einschlägiger Hype-Blogs. Und obwohl er diesen Hype stetig mit diversen EPs befeuert hat, brauchte es (leider) erst eine große Werbekampange eines Mobilfunkherstellers, um ihm endlich die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die er verdient hat. Markant und auffallend ist bei dem Sohn eines Oxford-Musikprofessors sein unnachahmlicher Stilmix, der wohl auch seiner (musikalischen) Erziehung geschuldet ist. Begriffe wie Genre und Subgenre sind ihm vollkommen egal. Er findet sie sogar sinnlos und überflüssig. So springt er bei den 14 Songs auf dem Album mindestens so fröhlich zwischen BPM-Zahlen hin und her, wie die tanzenden Dinosaurier bei seinen Live-Shows hinter ihm auf der Bühne rumtollen. Mit diesem Bild vor Augen kann man seine Musik ganz gut beschreiben. Er kombiniert flashige Dance-Melodien mit durchaus druckvollen Basslines und poppigem Gesang. Alles etwas extravagant und glamourös, ähnlich wie sein gern getragener, sehr bizarrer Kopfschmuck. Singen tut er übrigens meist selbst, auch wenn er sich gar nicht als Sänger sieht: „Ich bin einfach nur ein Produzent, der sich als Dinosaurier verkleidet und dazu ein wenig am Mikrofon abgeht.“ Wer das und seine ziemlich ausgefallenen Instrumente live sehen möchte, der kann das im Sommer bei diversen Festivals. Den Longplayer kann man ab dem 8. Juni kaufen. Ein Muss! TB