Kraftwerk-Leak?
Kraftwerk und ihre Live-Tour „3D – The Catalogue“ im Januar 2015 – zuerst in Berlin und danach in Amsterdam, bevor es im Februar im dänischen Kopenhagen weitergeht.
Die Elektronik-Pioneere aus Düsseldorf waren und sind in aller Munde und ein beliebtes Facebook-Posting-Objekt. Jeder, der etwas auf sich hielt, wollte mit seiner Teilnahme prahlen und bei den Zuhausegebliebenen ein ‚Och, da wäre ich auch gerne‘-Stöhnen erzeugen oder man äußerte das genaue Gegenteil: „Och nee, wie langweilig, braucht kein mensch mehr heute.“
Dabei scheint es so, als ob die Band um Gründungsmitglied Ralf Hütter selbst von ihrer Performance gelangweilt wäre. Zumindest am 22. Januar im Paradiso in Amsterdam, der siebten von acht Shows, als das Album „The Mix“ live und in 3D aufgeführt wurde.*
In einem YouTube-Video vom Auftritt in der niederländischen Metropole erkennt man, dass ein Mitglied vielleicht im Internet surft bzw. Texte liest. (5:29 & 6:50)
Das machen wir ja auch beim Auflegen, könnten einige DJs jetzt entgegnen, aber von der vielleicht wichtigsten deutschen Band, die in den letzten 20 Jahren kaum mehr Neues auf die Beine gestellt hat, erwartet man doch zumindest ein wenig mehr Herzblut bei der Performance?
Oder ist das zu viel verlangt bei Ticket-Preisen von 50 – 75 EUR?
Interessant wäre es zu erfahren, was Florian Schneider von diesem Vorfall hielte. Hütter hatte zusammen mit Schneider 1968 die Band Organisation, den Vorläufer Kraftwerks gegründet. Anfang 1970 richteten die beiden ihr Kling-Klang-Studio in Düsseldorf ein und starteten das Projekt Kraftwerk.
*NACHTRAG, 9.2., 21 Uhr
Der YouTube-Clip wurde verändert, bzw. die Überschrift. Anstatt „The Mix“ steht jetzt dort „Technopop“. Außerdem sind alle Kommentare verschwunden.
Und hier könnt ihr euch selbst von dem eventuellen Fauxpas überzeugen:
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