Sigur Rós – Valtari (EMI)


Ich war noch nie in Island, habe dank Sigur Rós aber eine recht plastische oder besser akustische Vorstellung von diesem Land. Magische Soundcollagen, elfenhafte Gesänge und eine traumwandlerische Atmsophäre lassen einen die bedeutungsschwangere Luft der Vulkaninsel beinahe auf der Zunge schmecken. Für ihr sechstes Album geht das Trio um Frontmann Jónsi noch einen Schritt weiter und löst sich beinahe völlig in seiner ganz eigenen Welt auf. Formale Strukturen sucht man hier vergebens. Vielmehr scheint sich die Band endgültig von der Idee zu verabschieden, vielleicht doch irgendwann mal der brei- ten Masse zugänglich zu sein. „Valtari“ bedeutet so etwas wie Dampfwalze, und wie eine solche rollt das Album dann auch über den Hörer hinweg und lässt ihn – je nach eigener Verfassung – verzaubert oder verstört zurück. Eine „Lawine in Zeitlupe“ nennen sie es selbst, und das trifft den Nagel wohl auf den Kopf. 7 Points NicolA