
Am 1. November schließt der legendäre Berliner Club Schwuz endgültig seine Türen.
„Diese Zeilen zu schreiben, fällt uns unglaublich schwer. Leider müssen wir euch mitteilen, dass das Schwuz schließen wird“, heißt es vom Club auf Instagram. Zum Abschied soll es eine große Party geben, bevor ein fast halbes Jahrhundert Clubgeschichte endet.
Der Club hatte Ende Juli Insolvenz angemeldet. „Nach monatelangen Hoffnungen, intensiven Gesprächen und einem umfassenden Prozess mit potenziellen Investor*innen hat sich keine Partei gefunden, die das Schwuz im jetzigen Zustand übernehmen und weiterführen möchte, oder die nötigen Mittel aufbringen kann.“
Auch ein Defizit von rund 70.000 Euro allein im September erschwerte die Suche. Die Betreiber sprechen von einem „tiefgreifenden, historischen Einschnitt in der Geschichte des Schwuz“. Seit 1977 war der Club Zufluchts-, Feier- und Begegnungsort über Generationen hinweg.
Er zählt zu den ältesten und größten queeren Clubs Europas. Hier entstanden Projekte wie der Buchladen Prinz Eisenherz, der erste Berliner CSD 1979 und später das Magazin „Siegessäule“. Das Schwuz zog mehrfach um:
Von der Kulmer Straße in Schöneberg an die Hasenheide in Neukölln, weiter an den Mehringdamm in Kreuzberg und seit 2013 in die ehemalige Kindl-Brauerei im Rollbergkiez. Wirtschaftliche Probleme, verstärkt durch Pandemie-Folgen, Inflation und gestiegene Personalkosten, führten nun zur endgültigen Schließung.
Ganz vorbei soll es nicht sein: „Unabhängig vom Scheitern der Verhandlungen wollen wir ausloten, ob sich der Grundstein legen lässt, damit ‚unser Schwuz‘ eine weitere Zukunft in der Berliner Club- und Kulturlandschaft haben kann“, heißt es vom Verein.
Über 50.000 Euro aus einer Spendenkampagne sollen in einen möglichen Neuanfang oder andere queere Projekte fließen. Zum Finale ruft der Club dazu auf, noch einmal gemeinsam zu feiern:
„Lasst uns die letzte gemeinsame Woche nutzen, um noch einmal zusammenzukommen. Um zu tanzen, zu lachen, zu weinen und Erinnerungen zu teilen und all das zu feiern, was wir gemeinsam geschaffen haben.“
Quelle: Tagesspiegel
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