Drohnen als Drogen-Kuriere: Bayerische Gefängnisse wappnen sich

Symbolbild

Die Gefahr durch Drohnen über bayerischen Gefängnissen nimmt zu. Wie das Justizministerium mitteilt, wurden dieses Jahr mindestens zehn Drohnen über Gefängnissen gesichtet – ein Anstieg gegenüber sechs Sichtungen im Vorjahr.

Seit 2015 gab es insgesamt 82 Vorfälle, trotz eines vorgeschriebenen Mindestabstands von 100 Metern. Drohnen werden zunehmend genutzt, um verbotene Gegenstände wie Mobiltelefone oder Drogen in Haftanstalten zu schmuggeln.

Gefundene Pakete legen nahe, dass diese per Drohne und nicht durch Überwürfe auf das Gelände gelangten. Doch die Gefahren reichen weit über Schmuggel hinaus. Selbst einfache Drohnenmodelle können Kamerabilder liefern oder zur Vorbereitung von Ausbrüchen genutzt werden.

„Nicht nur die Verletzung von Persönlichkeitsrechten von Bediensteten wie Gefangenen durch unerlaubte Foto- und Filmaufnahmen, sondern vor allem das Einbringen von Mobiltelefonen, Drogen oder Waffen stellen eine Gefahr für die Sicherheit unserer Justizvollzugsanstalten dar“, wird das Ministerium zitiert.

Nach Angaben des Ministeriums sind handelsübliche Drohnen inzwischen in der Lage, Lasten von bis zu 100 Kilogramm zu transportieren – ein potenzielles Risiko für die Sicherheit. Um diesen Gefahren zu begegnen, wurden acht bayerische Gefängnisse mit dem mobilen Drohnenabwehrsystem „Dropster“ ausgestattet.

Dieses Netzsystem blockiert die Rotoren von Drohnen, die daraufhin abstürzen. In der JVA Amberg hat eine Detektionsanlage Drohnen zuverlässig im Umkreis von 100 Metern aufgespürt. In der JVA Straubing verzögert sich die Installation eines solchen Systems aber z. B. noch.

Das Ministerium erklärt, dass technische Neuerungen zunächst eine umfassende Markterkundung erforderlich machen. Die Bedrohung durch Drohnen bleibt jedoch eine wachsende Herausforderung für die Sicherheit in Justizvollzugsanstalten.

Quelle: PNP

Das könnte dich auch interessieren:

FAZEmag – Dein Magazin für elektronische Musik