Der Einlass ins Berghain ist berüchtigt. Unzählige Gäste haben sich bereits an der legendären Tür die Zähne ausgebissen, doch ein klares Muster, wer reinkommt und wer nicht, bleibt oft undurchschaubar.
Nun hat ein Team von Wissenschaftlern vier europäischer Hochschulen versucht, das Mysterium zu entschlüsseln. Ihr Fazit: Der Einlass folgt einem paradoxen Prinzip.
Die Forscher der Technischen Universität Berlin, der University of Bath, des King’s College London und der Karlstad University führten 38 Interviews mit Selekteuren, Veranstaltern, DJs, Klubbesitzern und Gästen.
Darüber hinaus analysierten sie Presseberichte und beobachteten den Auswahlprozess von etwa 500 Personen vor einem renommierten Berliner Technoklub. Ihre Erkenntnis: Der perfekte Gast muss sich zugleich anpassen und herausstechen.
Das bedeutet, dass nicht nur der Kleidungsstil entscheidend ist, sondern auch das Auftreten und die Art, sich in der Warteschlange zu verhalten. Ein Bewerber um den Einlass ins Berghain muss sich in die Techno-Community einfügen, sollte aber gleichzeitig durch Charisma oder Individualität auffallen.
Ein Türsteher entscheidet also nicht allein nach oberflächlichen Kriterien, sondern bewertet die potenzielle Bereicherung des Publikums. Eine zentrale Rolle spielt zudem das Konzept der Diversität.
Die Auswahl soll sicherstellen, dass ein Safe Space für marginalisierte Gruppen geschaffen wird. Menschen, die durch unsoziales Verhalten, Aggression oder zu hohen Alkoholkonsum negativ auffallen, werden konsequent ausgeschlossen.
Wer allerdings das richtige Maß an Szenekenntnis, Offenheit und Individualität mitbringt, hat gute Chancen, durch die berühmteste Tür Berlins zu treten.
Quelle: Spiegel
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