Der britische DJ und Produzent Blackmass Plastics ist tot. Wie sein Freund und DJ-Kollege Pete Dawson am 27. Juni bekanntgab, ist Ian Miley – so sein bürgerlicher Name – nach jahrelanger gesundheitlicher Verschlechterung verstorben.
Dawson beschrieb ihn als „hervorragenden DJ und Produzenten“, der stets zur Seite stand und früh Unterstützung bot. Blackmass Plastics wurde durch seine Arbeit in der Londoner Hausbesetzerszene der frühen 2000er Jahre bekannt.
Dort war er Teil von Gruppen wie The Leyton Breakers und True Diabolists. Besonders in der Dead Silence Crew, mit Kollegen wie The Dexorcist und Bass Junkie, entwickelte er maßgeblich den britischen Breakbeat- und Bass-Sound weiter.
Sein Stil verband düsteren Electro mit Elementen aus Hardcore, Industrial und Rave. Veröffentlichungen erschienen auf Labels wie Combat Recordings, SMB Records, Rag & Bone und Digital Distortions.
Er blieb dabei kompromisslos und prägte eine ganze Generation von Produzenten im UK-Bass-Umfeld. Auch Szenegrößen wie Helena Hauff zollten ihm Respekt. Sie nahm seinen Track „Holy Handgrenade“ aus dem Jahr 2020 in eine 33 Titel umfassende Tresor-Kompilation auf.
Seine Werke hinterließen Spuren über die Londoner Subkultur hinaus und fanden internationale Anerkennung in der Clubszene. Der Londoner DJ Controlled Weirdness erinnert sich an das erste Treffen mit Miley auf einer Rave-Party in einem besetzten Haus:
„Unsere Liebe zu Drexciya, Dirty Bass und schrägen Filmen hat uns näher gebracht.“ Er spricht von einem langjährigen Freund, dessen „bissige und scharfsinnige Gespräche“ er vermissen werde.
Miley zog sich in den letzten Jahren krankheitsbedingt zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Am 4. Juli 2025 wurde sein Tod offiziell bestätigt. Sein musikalisches Vermächtnis lebt in seiner kompromisslosen Klangästhetik und in den Erinnerungen der Szene weiter – als „richtiger, echter“, wie Controlled Weirdness es formulierte.
Quelle: Mixmag
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