Düsseldorfs Lokalpatriot Zohki spielt nach 20 Jahren sein (vorerst) letztes Set. Seine „Constantly Weird“-Partys gehen allerdings weiter.
Zwar würde er eine Rückkehr nie ausschließen, doch aktuell wolle er sich seiner politischen Karriere widmen (FAZEmag berichtete). Ein paar glückliche Freunde und Anhänger können Zohki noch einmal an den Decks erleben, wenn er am Freitag, den 26.01. bei geschlossener Gesellschaft im neuen Techno-Club „The Gate“ auflegt.
In seinem Fall haben vor allem private Überzeugungen und politisches Engagement zu der Entscheidung geführt, vorerst einen musikalischen Gang zurückzuschalten. Anders als so oft, spielen Kulturkrise und wirtschaftliche Lage dabei keine große Rolle. Ganz im Gegenteil: „Viele Künstlerkollegen aus Ländern wie Spanien, Italien, etc. hatten es deutlich schlechter als wir hier in Deutschland“.
Die Pandemie sei für alle neu und eine große Herausforderung und in der Politik seien rückblickend sicherlich Dinge richtig und falsch gemacht worden, doch das Wichtigste sei, „dass wir aus den Erfahrungen für die Zukunft lernen und jetzt darüber hinweg sind.“
Auf die Frage, wie die lokale Politik Kultur- und Subkultur vorantreiben könne, antwortet Sahak Ibrahimkhil, so sein bürgerlicher Name, weniger optimistisch, kurz und trocken: „Ich habe aufgegeben“.
Menschen, die diesbezüglich Entscheidungen treffen, wüssten nicht einmal, worum es bei der Clubkultur geht. Es bräuchte mehr junge Menschen, die sich politisch und gesellschaftlich engagieren, denn „Jammern bringt nichts. Ich spreche aus Erfahrung“.
Für seine beliebte Eventreihe „Constantly Weird“ ist allerdings kein Ende in Sicht. Der Wandel in der Szene, schnellere, brachialere und dominantere Musik, hätten ihn dazu bewogen die Reihe zu gründen. „Dazu kamen die sogenannten Instagram- und TikTok-Raver, die teilweise die Szene übernommen haben und für mich persönlich eine recht eigenartige Entwicklung darstellten, mit der ich mich nicht identifizieren konnte“.
Seine Partyreihe solle „diesem neuen Trend entgegenwirken“, so Zohki. „Das wurde in Düsseldorf ziemlich gut aufgenommen, und die Community wächst bei jeder Veranstaltung weiter. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass ich, egal ob es um Headliner oder Support-DJs geht, ausschließlich Freunde oder Freunde von Freunden als Künstler einlade“.
Am 17. Februar geht es dann weiter für Constantly Weird. Neben phil.F.x, NERE. und Phil Fuldner wurde für den Abend vor allem Tobi Neumann (Cocoon/Ogni Tapes Berlin) bestätigt. Das Ganze findet in Düsseldorfs kultiger Location „Alter Schlachthof“ statt, samt Soundanlage von L’Acoustic.
Das könnte dich auch interessieren: