
www.esns.nl
15.-18.01.2025 · GRONINGEN, NIEDERLANDE
Line-up: MilleniumKid, Daniela Pes, Erika Rein, Fig Tape, Indian Wells, Kharfi, KÄSSY, Käärijä, okgiorgio, Ryvage, Someone Who Isn’t Me, USED, Soft Loft u. v. m.
Ehemals als Eurosonic Noorderslag bekannt, nennt sich eine der wichtigsten Konferenzen der Musikbranche in Europa jetzt nur noch ESNS. Das Konzept bleibt jedoch das Alte. Warum auch etwas ändern, das sich bewährt hat? Einen wechselnden Fokus besitzt das mehrtägige Happening eh, da die Veranstaltung jedes Jahr ein anderes europäisches Land in den Mittelpunkt rückt, stets mit einer übergreifenden Internationalität im Auge.
Internationalität bildet ein gutes Stichwort, denn obwohl die Veranstaltung jedes Jahr in Groningen, in den Niederlanden ausgetragen wird, kommen dort Branchenvertreter*innen und Musiker*innen aus ganz Europa. Es gibt kaum einen Ort, an dem man sich in der Musikbranche besser vernetzen kann als in der nördlich in den Niederlanden gelegenen Groß- und Universitätsstadt während der Durchführung des ESNS.
Nahezu 40 Jahre lang gibt es das ESNS jetzt schon. Bevor das runde Jubiläum im Jahr 2026 ansteht, konzentrieren wir uns aber lieber noch auf den 39. Jahrgang der Konferenz, die als wichtigster Gatekeeper für noch unbekanntere Acts dient, bevor diese womöglich ganz große Schritte auf dem europäischen Musikmarkt gehen. Ein Beispiel für einen Artist, der beim ESNS entdeckt wurde: Lost Frequencies aus Belgien.
Dias ESNS gliedert sich in zwei Segmente: Es stellt eine Mischung aus Konferenz und Festival dar, sodass neben zahlreichen Diskussionen und inhaltlichen, verbalem Austausch auch die Musik nicht zu kurz kommt. Branchenthemen werden verhandelt, Musik gehört und als Performance gesehen. Somit können die Künstler*innen sich einem einflussreichen Fachpublikum, aber auch weiteren Gästen, präsentieren, was zu weiteren Schritten auf der Karriereleiter führen kann. Branchenvertreter*innen erhalten wiederum eine frontale Talentjagd. Der Festival-Teil des ESNS findet in verschiedenen Locations in Groningen statt.
Das Aftermovie aus diesem Jahr:
Dieses Jahr setzt das ESNS einen besonderen Fokus auf Italien. Das geschieht in guter Tradition: denn zu jeder Ausgabe forciert man sich auf einen bestimmten Musikmarkt, um die Vielfalt der europäischen Länder und dessen speziell segmentierten Märkte abzubilden. Über die Jahre kommt so ein Gesamtbild zusammen, ohne das es jedes Mal nur ein oberflächliches Bild aller Märkte gibt. Zur intensivierten Durchdringung des italienischen Marktes hilft etwa die Podiumsdiskussion „Everything You Need To Know About the Italian Music Market“.
Weitere Veranstaltungen widmen sich dem Thema der KI in der Musikindustrie, Nachhaltigkeit auf Festivals, der Zukunft des Streamings, dem aktivistischen Potenzial der Musikbranche, sozialer Fairness in der Musikwelt (unter anderem Vielfalt und Inklusion trotz steigender Preise), Personalmangel bei steigenden Kosten, Balance zwischen Musikbranche und Elternschaft oder auch der internationalen Reichweitenvergrößerung bei Beibehaltung der eigenen Muttersprache in der Musik. Die Podiumsdiskussionen führen etwa Vertreter*innen von Unternehmen wie Spotify, Universal, Google bzw. YouTube, Live Nation, MIDiA Research, See Tickets, UTA und weiteren.
Neu in diesem Jahr ist die Teilnahme der Belegschaft am Programm „European Talent Exchange“, mit dem Acts nach ihrem ESNS-Auftritt die Chance auf Buchungen für große europäische Festivals erhalten.
Gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung, in der viele Business-Meetings virtuell ablaufen, bildet das ESNS eine feste, wichtige Konstante zur persönlichen Connection und zum direkten Austausch, der mittlerweile für die Branche unverzichtbar ist.
Weitere Infos zum Festival- und Konferenzprogramm sowie Tickets und Delegiertenpässe gibt es über die offizielle Website des ESNS.
Aus dem FAZEmag 153/11.2024
Text: David Fuchs
Credit: Niels Knelis
Web: www.esns.nl