Howling
 – Sacred Ground (Monkeytown)

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Nach dem Erfolg 2012 mit der Single „Howling“ erscheint nun das Debüt-Album der Kollaboration zwischen Frank Wiedemann, dem Mitbegründer von Innervisions und Teil des Duos Âme, und dem australischen Singer und Songwriter Ry Cumming, auch bekannt als Ry X. Eine ungewöhnliche Mischung, wenn man weiß, aus was für musikalischen Richtungen die beiden kommen. Der eine, der sich ganz dem Prinzip eines 4/4 treibenden Beats verschrieben hat und der andere, der durch Stimme und Gitarren-Harmonien überzeugt. Zusammengefasst: Howling. Zwei Welten, die zusammen stoßen, sich aber dennoch gegenseitig so respektieren, dass beide Teile in einer ausgeglichenen Symbiose erscheinen. So sind die ersten zwei Songs sehr melodisch orientiert, mit Vocals von Ry, die von Sehnsucht und Leidenschaft erzählen. Bei „X Machina“ schlägt dann das erste Mal mehr der Gedanke von einer loopbasierten Songstruktur durch. Synthesizerrhythmen, die sich über den gesamten Track strecken, darüber wieder einzelne Vokalfetzen und ein unaufhaltsam antreibender Beat. Auf jeden Fall ein Höhepunkt des Albums. Danach wieder ein sehr melancholisch plätschernder Track, der eine sehnsüchtige Stimmung erzeugt. So läuft es das gesamte Album durch, dass sich Beat und Melodie im perfekten Einklang zueinander bewegen und mal das eine, mal das andere mehr oder weniger in den Vordergrund tritt. Manche Lieder kommen auch ganz ohne Beat aus, so z.B. „Zürich“, die dafür mit Synthesizerklängen und Samples eine hypnotische Wirkung auf den Zuhörer ausüben und ihn in eine harmonische Klanglandschaft mitnehmen. Zudem erscheint es, bezogen auf das komplette Album, wie eine Art Break, wie die Ruhe vor dem Sturm, denn der darauf folgende Track „Short Line“ ist der zweite Höhepunkt des Albums. Langsam anfangend mit einer Synthesizerspur, die sich immer mehr in den Vordergrund windet, dazu ein blubbernder Bass, der bei der Hälfte einsetzt. Bis kurz vor Ende nimmt der Track crescendoartig immer mehr an Fahrt zu, bis er dann nach seiner Spannungstide abfällt und einen sanft zum nächsten Lied geleitet. Auch das allseits bekannte „Howling“ ist mit auf dem Album, also wer sich bis jetzt noch nicht die Single geholt hat, hat den Track mit dem Album inklusive. Zusammengefasst ein gelungenes Album, das einen mit auf eine Reise sowohl in ferne Soundlandschaften, als auch in altbekannte und bewährte Formen musikalischer Gefilde mitnimmt. 9/10, M.