Marten Lou – über das Leben auf Tour und die Zusammenarbeit mit CamelPhat

Foto: WMG

Marten Lou zählt definitiv zu den größten Breakthrough-Artists der elektronischen Musik in der letzten Zeit. Der deutsche Produzent tourte allein in den Sommermonaten durch mehr als 16 Länder, spielte über 45 Shows. Nachdem Marten im vergangenen Jahr schon einen Remix für Elderbrook und Shimza lieferte, erschien Ende September eine besondere Kollabo-Single mit niemand Geringerem als dem britischen Grammy-nominierten Duo CamelPhat.

Vom Tomorrowland bis zum Coachella, vom Hï Ibiza bis zum Ushuaïa: Marten Lou kann, rückblickend auf die letzten Monate, nicht gerade von einem leeren Tourkalender sprechen: „Auf den ersten Blick wirken die Zahlen und die damit verbundenen Reisen und Abläufe unglaublich anstrengend. Und das ist es auch. Gleichzeitig lebe ich aber auch meinen absoluten Traum.“ Seine Highlights in diesem Sommer: das Tomorrowland in Belgien, Auftritte im Hï Ibiza sowie das Burning Man Festival in der Wüste Nevadas. Beim Burning Man spielte Marten sogar unmittelbar vor Rüfüs Du Sol, sodass er sie zum Schluss seines Sets kurz antraf — „eine große Inspiration“ für ihn.

Ein normaler Tour-Tag startet für Marten frühmorgens mit der Fahrt zum Flughafen, von wo aus es mit dem Flieger zum Zielflughafen geht, wo er anschließend von einem Shuttleservice ins Hotel gebracht wird. Im Hotelzimmer angekommen bereitet sich der junge Produzent auf die anstehende Show vor. Danach geht es auch schon wieder zum Schlafen zurück ins Hotel, von wo aus es, je nach Flug, schon früh zum nächsten Zielort geht – ein Kreislauf, an den sich Marten gewöhnt hat. Großartig Zeit, darüber nachzudenken, was aktuell alles passiert, bleibt Marten während der Tour nicht. Teilweise habe er in den Sommermonaten „sechs Shows in sechs verschiedenen Ländern an aufeinanderfolgenden Tagen gespielt“. Nichtsdestotrotz bleibt Marten auch während seiner Reisen mit neuen Projekten und Themen aktiv.

Das beweist auch seine aktuelle Kollaboration gemeinsam mit CamelPhat, deren Track „Cola“ zu einem essenziellen Klassiker der elektronischen Musik der 2010er-Jahre zählt. CamelPhat supporten Marten Lou schon seit längerer Zeit. So hatten sie bereits seit einer Weile Kontakt, zunächst über Instagram, und tauschten untereinander Ideen zu Songs aus. Bei „Save Me“, der Single, die zuletzt herauskam, habe es „schließlich auf beiden Seiten perfekt gepasst – musikalisch wie zeitlich“, wie Marten begeistert erzählt. Nachdem die finale Version und das Release-Datum feststanden, trafen sich beide Acts schließlich während CamelPhats Residency im Pacha Ibiza, wo sie den Track einer begeisterten Crowd präsentierten – kein Wunder, bildet „Save Me“ doch den perfekten Abschluss einer langen Sommersaison.

Der Song verbindet clubbige Elemente in Form von scharfkantigen Synths und treibenden Bässen mit sentimentalen Vocals, die von Verlustangst erzählen: „Who’s gonna save me when you’re gone? / I’m only barely hanging on“ – wehmütige Emotionen, die viele auch zum Ende des Sommers kennen. Martens Wunsch ist, demnächst noch mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern zusammenzuarbeiten, einige Projekte befänden sich auch bereits in Planung: „… sowohl mit Sängern als auch DJs oder Produzenten“, so Marten. „Mehr Details folgen, sobald sie offiziell sind.“ Auf der Sommersaison und dem aktuellen Release wolle er sich übrigens nicht ausruhen. Seine Live-Shows und das Touring setzt Marten „weiterhin im gleichen Umfang fort“ und ist entschlossen, „parallel noch intensiver an neuer Musik zu arbeiten“. Zudem plant der ambitionierte Künstler ein eigenes Fan-Merchandise und weitere Partnerschaften abseits der Musik. Es bleibt also spannend.

Aus dem FAZEmag 164/10.2025
Text: David Fuchs
Foto: WMG
www.martenlou.com