
Nach einer zweijährigen Auszeit kehrte Monika Kruse, eine der bekanntesten deutschen DJs und Produzentinnen, 2025 behutsam auf die Bühne zurück. Die Pause begann im September 2022, als sie aufgrund von Depressionen sowie Angst- und Panikattacken alle geplanten Auftritte absagen musste.
In dieser Zeit sprach sie offen über ihre mentale Gesundheit und betonte, wie wichtig ihr Rückzug, Ruhe, Natur und Tiere für ihre Genesung waren. Sie beschreibt die vergangenen Jahre als eine „große Reise“, auf der sie ihre Ängste und Depressionen erfolgreich in den Griff bekommen hat – ein Prozess, der laut eigener Aussage nicht immer einfach war.
Für 2025 kündigte sie drei bis vier ausgewählte Gigs an, darunter ihr erstes Set nach der Auszeit am 17. Mai im Dockland Münster (FAZEmag berichtete). Sie betont, dass sie sich weiterhin auf sich selbst konzentrieren und nicht zu viel machen möchte, um ihre Gesundheit langfristig zu schützen.
Bereits im Februar 2024 veröffentlichte sie mit der EP „Flashback 98“ neue Musik auf ihrem Label Terminal M und zeigte sich erleichtert, wieder kreativ arbeiten zu können. Die Rückkehr auf die Bühne sei für sie ein besonders emotionaler Moment, den sie mit ihren Fans teilen möchte, ohne jedoch in alte Belastungsmuster zurückzufallen.
Speziell diesen Worten lässt sie immer wieder Taten folgen und setzt sich immer wieder mit Themen wie Stress, Selbstzweifel, Druck, oder Depressionen auseinander. Ganz aktuell nutzt sie ihre Vorbildfunktion für eine ganz besondere Erinnerung auf Facebook:
„Du bist keine Maschine. Du bist eine Seele, die Musik, Verbindung, Sonnenuntergänge, Lachen und kleine Momente der Freude braucht. Setze diese diese Prioritäten, als ob Dein Leben davon abhinge – denn das tut es. Das Leben soll kein Kreislauf aus Stress und Überleben sein. Innehalten“, schreibt sie und ergänzt:
„Schaue nach oben. Lass Dich vom Sonnenuntergang daran erinnern: Du bist hier, um zu leben, nicht nur um zu hetzen. Das Leben besteht nicht aus einer To-Do-Liste. Es ist ein Geschenk. Gehe langsamer. Umarme Dich länger. Lache lauter. Liebe tiefer.“
Die Uhr möge ticken, aber die Anwesenheit eines jeden sei zeitlos. „Wir sind darauf konditioniert worden zu glauben, dass ständige Produktivität gleichbedeutend mit Wert ist, aber der Mensch ist nicht für endlosen Output geschaffen.“
Die Techno- und House-Produzentin ist davon überzeugt: „Wir brauchen Momente des Staunens, der Verbundenheit und der Ruhe – nicht als Belohnung für harte Arbeit, sondern als wesentliche Zutaten für ein sinnvolles Leben.“
„Ich habe heute einen seltenen freien Tag vom Studio, vom Unterrichten und vom DJing. Ich fühle mich manchmal schuldig, weil ich einen Tag frei habe, und brauchte diese Erinnerung. Danke!“, schreibt DJ-Kollegin Amber D.
Sie dürfte nicht die einzige sein, für die diese Nachricht Mehrwert besitzt. Die Berliner Clubcommission hat deshalb erstmals eine Konferenz zur mentalen Gesundheit in Clubs veranstaltet, um das Thema weiter zu enttabuisieren und Hilfsangebote auszubauen.
Internationale Organisationen wie die Association For Electronic Music (AFEM) und gemeinnützige Initiativen wie Mind und Beatport entwickeln Leitfäden und Kampagnen, um das Bewusstsein für psychische Gesundheit in der elektronischen Musikindustrie zu stärken und konkrete Hilfsangebote zu schaffen.
Quelle: Facebook
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