The Black Dog – Neither/Neither (Dust Science)

the black dog
Ok, normalerweise gehört es zum guten Stil einer Plattenkritik, nicht im ersten Satz das Urteil zu fällen, sondern einen Spannungsbogen aufzubauen, Informationen über die Platte zu liefern und schlussendlich zum Ergebnis zu kommen. Normalerweise. Aber „Neither/Neither“ ist keine norma- le Platte. Das wird schon direkt nach dem Intro klar. Es ist stattdessen das bisher beste Werk, das dieses Jahr erschienen ist. Und das sogar mit großem Abstand. Das neuste Album von The Black Dog implementiert alles, was Techno an Entwicklung durchgemacht hat. Es zeigt, wie viel mehr elektronische Musik sein kann, als simple Unterhaltung beim Biertrinken. „Neither/ Neither“ ist nicht nur der Titel, sondern auch der erste richtige Track auf dem Album, nach zwei Introstücken. Es ist ein umwerfendes Stück, das spannend, cineastisch und vielschichtig ist. Das komplette Album hört sich an, als wäre es ein Soundtrack zu einem Film, der noch nicht gedreht wurde. Und gleichzeitig reist der Hörer mit The Black Dog in die tiefsten Katakomben von Technokellern. „Neither/Neither“ ist ein rundum perfektes Album, das auf so vielen Ebenen etwas bietet. Von ruhig („The Frequency Ov Thee Truthers“) über gestresst („Shut Eye“), über Ambient („B.O.O.K.S.“) bis hin zu tanzbaren Stücken („Commodification“). Das letzte Stück „MK Ultrabrite“ hört sich wie ein musikalischer Cliffhanger an, der Vorfreude auf den Nachfolger machen soll. Das Urteil schon vorweg gegriffen, kann ich mich nur wiederholen. „Neither/Neither“ ist ein phänomenales Werk, das wie kaum ein anderes in seinen Bann ziehen kann. 10/10 BRNK