Of Norway – Ein Album wächst heran

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Oslo 2006. Vegard Wolf Dyvik und Carl Christian Steenstrup starten ihr Projekt Of Norway, veröffentlichen ihre ersten Tracks und Remixe und landen schließlich beim Offenbacher Label Connaisseur Recordings. Dort releasen sie zwei EPs, ehe sie sich mit dem Projekt Album auseinandersetzen und zum erfolgreichen Abschluss namens „Accretion“ gelangen.

„Wir haben rund zwei Jahre investiert – neben der täglich anfallenden Arbeit. Dabei ging es uns darum, Tracks für das Album zu machen und nicht einfach irgendwelches unveröffentlichtes Material zusammenzupacken“, erklärt Vegard, und Christian ergänzt: „Es ist ein großartiges Gefühl, solch ein Werk von Grund auf gestaltet zu haben.“ Ein Prozess, der Kraft gekostet hat und seine Höhen und Tiefen hatte. Als die beiden dann schließlich erstmalig die gemasterte Version hörten, waren alle Zweifel verflogen, eine Last fiel von ihnen ab. „Ich habe fast geweint vor Freude, wir waren so stolz“, erinnert sich Christian. „Accretion“ wurde als Titel für den Longplayer gewählt – mit doppelter Bedeutung: Am Anfang jedes Tracks stand ein Sound, eine Melodie, die Schicht für Schicht ergänzt wurde. Und gleichzeitig ist es der Name des Tracks, der zuerst fertig war und um den sich die weiteren neun Stücke formiert haben. Dabei haben sie neben computerbasierten Loops und Samples aber auch echte Instrumente wie Bass, Synthies, Gitarren und Percussions eingesetzt und decken ein musikalisches Spektrum ab, das sich von Folk über Pop und Electronica bis House spinnt. „Accretion“ bietet zur Hälfte Songs mit Gesang, der von Vokalistinnen aus dem Umfeld des Duos stammt: Linnea Dale, Malin Pettersen, Lois & Mari N. Pettersen. Die musikalischen Einflüsse, die sich hier wiederfinden, sind sehr vielfältig, „Von Âme bis Pink Floyd. Und sie wechseln, wie das Wetter in Norwegen: von sunny psychedelica bis hin zu dark industrial.“ „Accretion“ ist ein sehr persönliches Werk, wie beide Musiker betonen: „Es ist keine sprichwörtliche Dokumentation oder Biografie, aber ich denke, es ist uns gelungen, etwas von uns hinein fließen zu lassen. Wir haben aus dem Bauch heraus produziert, nicht nur allein des Willens wegen, Tracks zu machen. Es steckt unsere Persönlichkeit drin und beschreibt ein wenig unsere letzten beiden Jahre. Das ist natürlich offen für Interpretationen. Aber wir hoffen auch, dass wir ein Album geformt haben, das universell genug ist für die Hörer, damit sie ihre eigenen Gefühle und Situationen in die Tracks packen können.“

Fertig geschnürt steht das Päckchen nun bereit. ‚Nehmt das’, glaubt man zu hören – voller Zufriedenheit, Stolz, aber auch Erleichterung, dass es ein Ende gefunden hat. Es war ein Reifeprozess, der den musikalischen Zusammenhalt von Of Norway gefördert hat. Da ist es fast zweitrangig, wie das Album von außen wahrgenommen wird. „Es war uns wichtig, uns selbst zu beweisen, dass wir fähig sind, einen kohärenten Corpus aus Musik zu formen, der nicht einfach auf einer Kickdrum und einer Bassline basiert.“ Das ist ihnen gelungen.

Interview aus dem Heft #28, Juni 2014

 

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