V. A. – Secret Weapons Part 11 (Innervisions)

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Die bereits elfte Episode des Kult-Samplers ist wieder einmal randvoll mit guten Ideen, die weitestgehend als instrumentale Club-Musik umgesetzt wurden. Den Anfang macht dabei das italienische Duo Glowal, dessen Titel „Cries“ durch sein weinendes Piano von Abschied oder gar vom Verlassen eines geliebten Ortes zu erzählen scheint. Im Anschluss an diesen pastoralen Charme liefert der Spanier Pablo Fierro mit einer Mixtur aus melancholischen Sequenzen und einem lateinamerikanisch angehauchten Groove eines der Stücke der Compilation ab, welches bewusst die Gedanken verschwimmen lässt – wie bei einer Reise im Regionalzug, der nach einem roten Haltesignal wieder Fahrt aufgenommen hat und man zu träumen beginnend abseits der Strecke die Häuser vorbeiziehen sieht. Motip Whites „Boose“ knüpft klanglich durchaus auch an den Gedanken einer Reise an, allerdings sind es die abgespacten Synthesizer-Leads, die eher an das Erklimmen der Marsober äche erinnern, als an eine Anreise zum Club. In der Mitte ist es der Berliner Eren Yazici alias Ede, dessen Track „Jenny“ aufgrund seiner fingerfertig pulsierenden 303-Bassline klare Akzente setzt. Seine butterweichen Flächen tragen einen in die Ferne, wie ein fliegender Teppich. Mit Kevin Di Sernas „Amapola“ wird es sodann wieder etwas in sich gekehrter, während Murat Uncuoglu in „Thoughts“ vom Titel her zwar auch nachdenklich ausgerichtet bleibt, musikalisch und rhythmisch aber schon eher auf körperliche Betätigung hindeutet. Ditians „Fine Day“ läutet schlussendlich gekonnt die Afterhour ein, ehe im letzten Teil stark auf Repetition gesetzt wird und Dixons Interpretation von „Kastell“ ein wunderbar deepes Outro markiert. This is fucking what we want! 10/10 Master J