Akaibleton – Pushing Live 9

Eigentlich wollten wir an dieser Stelle ausschließlich die Vorzüge der neuen Ableton Live-Version 9 ausbreiten, denn die sind wahrlich einer eingehenden Betrachtung wert. So lassen sich künftig die Automationen direkt in die Clips der Session-Ansicht schreiben und aufnehmen. Was nicht weniger bedeutet als die mikroskopische exakte und weitreichende Echtzeit-Bearbeitung der Klangatome. Und noch ein weiterer Traum wird wahr: Die Verwandlung von Audio-Samples in MIDI-Daten dank „Harmony/Melody/Drums to MIDI“. Welche unglaublichen kreativen Möglichkeiten sich durch die Übertragung ehemals klangfixer Melodien und Grooves auf andere Klangerzeuger ergeben, lässt sich kaum abschätzen. Wir sind gespannt, wie sich das Feature in der Praxis bewährt. Auch im Sound wurde Live abermals optimiert und erweitert. Zudem können in „EQ Eight“ Bänder isoliert abgehört und ein Spektrum-Display eingeblendet werden. Ferner sorgt ein „Glue“-Effekt für die authentische Nachbildung eines 80er-Jahre Bus-Kompressors. Wer sich die luxuriöse „Suite“-Version gönnt, kommt zudem in den sofortigen Genuss des Instrumentenparks „Max for Live“. Dieses bringt u.a. 24 neue Effekte wie Faltungshall, Drum-Synths und MIDI-Echo sowie überarbeitete Versionen beliebter „Klassiker“ wie Step Sequencer oder Buffer Shuffler 2 mit. Auch fährt Max 3500 eigens für Ableton kreierte Sounds von mehr als 40 Musikern und Sound-Designern auf. Wie immer, richtet sich der Preis nach der favorisierten Version und liegt zwischen 79 EUR (Intro) und 599 EUR Suite. Sehr schön.
Aber es kommt noch schöner. Denn als Ergebnis einer Kooperation mit Akai stellen die Berliner parallel ihren ersten Hardware Controller mit der Bezeichnung „Push“ vor. Als Kampfansage beispielsweise an das beliebte Novation Launchpad bringt dieses 64 MPC-gerechte, mehrfarbig beleuchtete Pads, einen Touch-Strip-Sensor mit 24 LEDs, 11 Endlos-Drehregler mit Druckfunktion sowie ein vierzeiliges LC-Display mit. Eine Nasenlänge voraus ist „Push“ seinen Mitbewerbern nicht zuletzt aufgrund seines Step-Sequencers, mit dem sich Beats und Bassläufe in Oldschool-Manier programmieren lassen. Ableton verspricht nicht weniger als einen nie dagewesen intuitiven Umgang mit „Live“, wobei Tonfolgen mühelos in jede Skala übertragen und Tonarten per Knopfdruck gewechselt werden können, um so beim Spielen jederzeit neue Harmonien und Phrasen zu entdecken. Der obligatorische Wechsel zwischen Record und Play sowie Arrangement und Session View lässt sich dabei natürlich auch Hardware-seitig ansatzlos realisieren; ausgeliefert wird das gute Stück inklusive“ Live 9 Intro“ zum Preis von 499 EUR UVP noch im ersten Quartal dieses neuen Jahres.

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