Aufpassen beim Pilze-Suchen – nach Pilzverzehr benötigen Vater und Kinder neue Leber

Aufpassen beim Pilze-Suchen – nach Pilzverzehr benötigen Vater und Kinder neue Leber Quelle: Flickr. Credit: Rolf Dietrich Brecher

Herbstzeit ist die Zeit der Pilze. Doch bevor ihr euch jetzt direkt in den Wald zum Sammeln begebt, solltet ihr vielleicht erst mal diesen Artikel lesen. Denn Experten warnen eindringlich vor dem Verzehr einer bestimmten Pilzart, die Champignons nicht unähnlich sieht. Drei Kinder und ein Vater befinden sich derzeit in einer Spezialklinik im Ruhrgebiet und benötigen nach dem lebensgefährlichen Verzehr neuer Lebern.

Aktuell suchen viele Pilzfreunde im Wald Pilze. Kaum verwunderlich, finden sich in der Natur zur jetzigen Jahreszeit doch zahlreiche Prachtexemplare, die einen nur so anlächeln und das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Drei Kindern und einem Vater wurde der Pilzverzehr jedoch zum Verhängnis. Sie schweben in Lebensgefahr.

Während ein Vater und ein Kind bereits ein neues Organ implantiert bekommen haben, warten zwei der Kinder noch auf eine Spenderleber. Der Zustand aller Betroffener ist kritisch bis lebensgefährlich. Die Betroffenen, die teilweise aus dem Saarland kommen, haben Knollenblätterpilze gegessen, die den beliebten Champignons ähneln. Nach dem Verzehr hatten die Patienten mit Leberversagen zu kämpfen und benötigen deshalb allesamt eine Notfalltransplantation. Dazu wurden die drei Kinder und der Vater eines der Kinder in die Uniklinik in Essen, NRW, eingeliefert. Dort befindet sich eines der raren Lebertransplantationszentren innerhalb Deutschlands.

Zwei von den Kindern, die sich im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren befinden, sind miteinander verwandt. Bis zum Erhalt der Spenderorgane befinden sich zwei Kinder nach wie vor in akuter Lebensgefahr. Sie erhalten ein zeitlich begrenztes Leberersatzverfahren, da diie Stoffe des Knollenblätterpilzes das Lebergewebe zerstören, was die Blutgerinnung hemmt und die Bildung bestimmter Eiweiße verhindert.

Genauere Angaben als die genannten machte die Uniklinik aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht. Vielmehr nutzte man die Mitteilung, um auf die Gefahren, die aus dem eigenständigen Sammeln von Pilzen hervorgehen, aufmerksam zu machen. Beim Knollenblätterpilz, den die Betroffenen verzehrt haben, handelt es sich um eine der giftreichsten Pilzarten innerhalb Europas. Markus Cornberg, medizinischer Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung, riet gegenüber der DPA vom Verzehr von in Eigenregie gesammelten Pilzen ab, da das Vergiftungsrisiko zu hoch sei. Immer wieder kommt es zu Fällen, wie dem der drei Kinder und des Vaters. Bei Vergiftungsanzeichen sollte sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden, bevor es zum Versagen der Leber kommt.

Falls ihr doch selber Pilze sammeln wollt, vielleicht nicht gerade Champignons, empfehlen wir euch unseren Umwelt-Ratgeber, der euch bei der Suche nach Psilos unterstützt. Beachtet bitte die Hinweise zur Unterscheidung. Der Ratgeber richtet sich an erfahrene Pilzsammler.

Quellen: stern.de, spiegel.de,

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