Backstage mit Cosmic Gate bei Mysteryland 2018: Kein Interview. Ein Gespräch.

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Wie bereitet man sich auf ein Interview mit einem Act vor, den man persönlich von Beginn an gut findet? Von dem man alle Alben im CD-Regal, zig Singles im Schrank und Dutzende Vinyls im Plattencase hat? Mit Respekt? Definitiv. Mit Furcht? Keineswegs. Zu down-to-Earth sind Bossi und Nic Chagall, die unter ihrem Alias Cosmic Gate die Trance-Szene weltweit revolutioniert, geprägt, gefordert und gefördert haben. Nic und Bossi – die Dirigenten des melodiösen, beat-orientieren und unverwechselbaren Trance mit dem gewissen Esprit an Uniqueness: Im nächsten Jahr feiern die beiden Deutschen ein Jubiläum: 20 Jahre Cosmic Gate. Und zwar mit einem großen Feuer- und Feierwerk. Wenige Monate zuvor habe ich sie backstage zu einem 40-minütigen Meet & Greet bei Mysteryland nahe Amsterdam getroffen. Kein Bling-Bling. Kein roter Teppich. Kein Personality-Trash und kein „Hach, wir sind die Geilsten auf der Welt“-Getratsche. Nur ein Talk. Als würde man sich auf ein Bier in einer Kneipe um die Ecke treffen.

Sound-Check… One, two. Sag mal „Banane“, Bossi.
Bossi: Bananää.

Nic?
Nic: Ba-naaaa. Ne?

Im Kasten! Audio-Aufnahmegerät läuft. Dann kann es ja losgehen. So, wir waren eine gute halbe Stunde im Trance-Energy-Zelt, während ihr gespielt hattet. „Exploration Of Space“ geht ja immer noch, oder?

Nic: Ja, echt Wahnsinn, wie die Leute abgegangen sind. Und das nach all den Jahren! Überleg mal, wann die Nummer rauskam. 2001! Wir sind immer noch total überwältigt, dass das so ein absoluter Ausrast-Track ist und freuen uns über jede Gänsehaut!

Apropos Gänsehaut. Die bekomme ich, wenn ich an eine eurer jüngsten Veröffentlichungen denke. „Only Road“ feat. Sub Teal. In dem Fall keine Eigenproduktion, sondern ein Remix für Gabriel & Dresden. Mich persönlich hat der Titel sehr an „Should´ve known“ erinnert. Ein großartiges und mit viel Liebe und Hingabe geschaffenes Werk. Beide Tracks starten langsam, haben eine intensive, deepe Bassline, dazu die fantastischen Vocals und der grandiose Break mit Einsatz der Mello, die sich Step by Step steigert – bis zum Höhepunkt, wenn der Beat einsetzt.

Nic: Hey, das ist doch mal eine coole Beschreibung. (lacht) Also, wir sind absolute Fans von Gabriel & Dresden, seit Tag 1 sozusagen. Die Jungs haben sie uns ihr neues Album geschickt, das wir von vorne bis hinten durchgehört haben. Und die für uns beste Nummer, der wir gerne ein Remix-Update in Cosmic-Gate-Handschrift verpassen wollten, war „Only Road“. Das Vocal hat uns am meisten getoucht. Wir wussten noch gar nicht mal so schnell, wohin die Produzentenreise gehen würde, aber uns war klar: Daraus basteln wir einen Mördertrack. Etwas Hypnotisches. Und ich denke, das ist uns eigentlich ganz gut gelungen.

Wie gesagt: Gänsehaut! Habt ihr „Only Road“ eigentlich heute in eurem Set gespielt?

Nic: Ja, war die dritte oder vierte Nummer. Die Leute haben top reagiert. Schöne, harte Bassline, in der Mitte wird´s brutal emotional, mit Melodien und gutem Basswechsel.
Bossi: So, wie wir es mögen.

Stichwort „Yeah“. Neueste Produktion.

Bossi: Yeah! Yeah ist unser jüngstes Baby. Klar: Das Vocal gibt dem Track den Titel. Wir mögen halt momentan wieder melodiöse Titel, die etwas „oldschool“ sind und bauen rundherum moderne Beats und Basslines, die straight-forward gehen. Wenn du heutzutage keinen Druck, keine Power in den Nummern hast, ist es relativ schwer – vor allem auf einem Festival wie hier bei Mysteryland –, einen Titel wie diesen erfolgreich zu spielen. Wobei wir mit unseren Kicks und Basslines eigentlich schon immer ganz gut waren. Melodiös ist super, aber die Auflösung, die muss halt…
Nic: … die muss halt in-your-Face sein. (lacht)

Face-to-Face sind wir ja gerade hier bei Mysteryland im Artist-Container. Und bei Mysteryland habt ihr auf dem Trance-Energy-Floor gespielt. Für Trance Energy habt ihr auch die 2018er Compilation gemixt, Disk 1. Ben Nicky ist auf CD 2.

Bossi: Stimmt. Konzept ist der roten Faden. Und der ist im Mix mit unseren vielen Eigenproduktionen zu hören. Mehr Eigen- und weniger Fremd-Produktionen.

Weil die Leute genau das hören wollen.

Bossi: Exakt. Weißt du, viele Leute kommen extra, um uns wegen unseres Sounds zu hören. Sie interessieren sich einfach für unsere Nummern. Und wir produzieren auch seit jeher immer für die Tanzfläche. Heißt: Wenn wir im Studio sitzen, fragen wir uns immer „Wie käme das gerade Kreierte wohl auf dem Dancefloor an?. Wie muss die Nummer sein?“ In einem Wort: tanzflächenkompatibel. (lacht)
Nic: Darum sind die DJ-Sets enorm wichtig für uns. Um das Feedback der Leute einzuholen: Wie funktioniert der Song? Wir sehen live halt sofort, worauf die Leute reagieren – und worauf nicht.
Bossi: Genau. Eine aktuellere Reaktion als das, was dann gerade im Club oder auf dem Festival / Event passiert – die gibt es nicht. Und die Reaktion des Publikums nehmen wir mit ins Studio, um darauf aufzubauen.

Nimm mal „The Drums“, euer allererstes Release. Würde das heute in der Ursprungs-Version immer noch funktionieren oder wäre es nicht mehr zeitgemäß nach knapp zwei Jahrzehnten?

Nic: Lange Zeit hat „The Drums“ funktioniert, gerade in der Anfangsphase. Heute ist es schwieriger, weil die Melodie ja in der Original Version erst nach fünf Minuten kam. Die heutigen Tracks haben den Mello-Einsatz bereits nach – keine Ahnung… – ein, zwei Minuten, wenn die Stücke sieben oder acht Minuten gehen.
Bossi: Eben. Wir haben uns da echt viel Zeit genommen, erst mal die Drums gebaut, dann der Bassline-Einsatz. Runterziehen. Vocal „Follow Me To The Cosmic Gate“, und dann fängst du im Grunde genommen wieder von vorne an, ehe dann der Höhepunkt kommt – mit der Melodie.
Nic: Irgendwie vergleichbar mit … Sex, oder? (lacht) Man zieht und zieht und zieht es, bis man dann zum Höhepunkt kommt. (lacht)
Bossi: Stimmt. Heutzutage ist es ja so, dass die Leute zu immer kürzeren Tracks feiern – was dem EDM-Genre geschuldet ist. Genauso in der Popmusik. In den ersten zehn, 20 Sekunden erzählen sie zusammengefasst den kompletten Song. Und wir finden: Eine gute Geschichte braucht Zeit, um erzählt zu werden. Deshalb kommt unsere Bassline später, wie auch die Mello…
Nic: Bei EDM ist es doch heute so, dass ein Thema nach dem anderen kommt. Erste Mello, erste Bassline, zweite Mello, zweite Bassline, Drop, Kick, Break.

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Ja, finde ich auch. Genau das stört mich persönlich auch an dieser neuen Strömung. Du hast alle 20 Sekunden einen Break, der sich dann steigert und steigert und wenn du denkst „Jetzt kommt der Peak und mit dem Beat die Mello“, dann kommt schon der nächste Ablenker. Die Nummern sind für mich einfach irgendwie „kaputt-produziert“.

Bossi: Absolut. Das finden wir auch etwas schade. Man nimmt sich gar nicht mehr die Zeit, seine musikalische Vision auszureifen und fertigzustellen. Alles muss Zack auf Zack gehen. Nimm das FAZE Magazin als Vergleich. Ihr schreibt ja die Artikel auch nicht, damit die Leute nur die Überschrift lesen. Ihr wollt ja, dass sie mehr als die Headline anschauen – sprich: die ganze Story ansehen. Und was ihr als Print- und Onlinemedium macht, machen wir im Bereich Audio: Wir produzieren den Artikel, den die Leute ganz lesen (oder in unserem Fall: hören) wollen.
Nic: Wenn wir unsere Sets nach DJ XYZ beginnen, müssen wir teilweise echt 20 Minuten den Vibe drehen, weil zuvor ein Set gespielt wurde, in dem „bämm, bämm, bämm“ Track auf Track folgte und die Leute sozusagen „zugeschüttet“ wurden mit gemischtem Stuff.
Bossi: Ja, unser Style ist halt nicht, alle zwei Minuten einen neuen Track zu spielen. Warum gibt es die Acht-Minuten-Versionen? Hat doch einen Grund. Sie steigern sich im Laufe ihrer Zeit. Und genau das wollen wir mitnehmen. Genau diese Steigerung pickt die Leute doch und führt sie zum Höhepunkt.
Nic: Wobei wir wieder beim Sex wären… (lacht)

Klar, wobei man realistisch auch sagen muss, dass ihr im Timetable nicht direkt hinter den Hardwells spielt.

Nic: Nein, da könntest du so etwas auch nicht bringen. Die Leute sind ja auch gar nicht unsere Zielgruppe. Die wollen Hardwells sehen, wir sind aber Cosmic Gate.

Und das ist auch gut so. Was ebenfalls gut ist, dass ihr den Nachwuchs fördert – oder soll ich sagen: versucht zu fördern? Ihr habt zwar mit „AR – Argumented Reality“ einen Remix-Contest Anfang des Jahres ins Leben gerufen, aber ansonsten hört man nicht allzu viele neue Namen aus dem Wake-Your-Mind-Stall. Wie kommt´s und wie engagiert seid ihr bei der Newcomer-Suche?

Nic: Wir sind definitiert engagiert, Nachwuchs zu finden und zu pushen. Aber es ist heutzutage echt schwierig.
Bossi: Ja. Es ist … Wie soll ich sagen, hm?!

Angenommen, ich würde euch ein Demo mailen. Würdet ihr es anhören?

Nic: Definitiv. Allerdings muss die Nummer schon mehr sein als „okay“ oder „ordentlich“. Und da haben wir den Salat. (lacht) Denn mittlerweile ist es so, dass die meisten jungen Produzenten versuchen, auf irgendeinen Zug aufzuspringen, der schon an irgendeinem Label-Bahnhof steht. Artists, die wir signen, müssen für ihre Einzigartigkeit stehen. Oder anders: Der Track muss Originalität haben. Bei uns flattern Sachen rein, bei denen wir denken „Kann man spielen, besitzt aber nicht den Wow-Effekt, und niemand würde fragen, von wem der Track ist.“ Und leider ist es wirklich ganz selten, dass wir Talente finden, die ihre eigene Signatur haben.
Bossi: Social Media ist da nicht ganz unschuldig. Die Leute sehen, was geht und was geht nicht. Und das, was geht, wollen sie natürlich in Form von copy & paste nachmachen. Und genau das funktioniert halt nicht. Beziehungsweise bei einem von hundert funktioniert es. Man muss unique sein. Man muss selber der Trend sein. Wenn man dem Trend nur hinterherläuft, ist man nie selber der Creator, sondern einfach nur ein Mitschwimmer, Trittbrettfahrer.
Nic: Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Wir fördern gerne den Nachwuchs. Aber 95 Prozent dessen, was wir geschickt bekommen, haben wir schon 400 Mal gehört. Und das ist für uns uninteressant.

Kann ich mir gut vorstellen, dass so viel Ausschussware dabei ist. Gerade wenn man bedenkt, dass ihr als Cosmic Gate einen absolut unverwechselbaren Sound und Stil habt. Und das von Beginn an. Ich persönlich habe in der Tat mit „The Drums“ angefangen und finde bis heute gut, was ihr macht und wie ihr es macht. Und: Dass man jeder eurer Produktion anhört „Das ist von Cosmic Gate“. Auch, wenn man den Track zuvor noch nie gehört hat, weiß man – oder kann es zumindest erahnen: Das kann nur von Cosmic Gate sein. Und ich denke, diese Authentizität, dieser Spirit, dieser Wiedererkennungswert und dieser unverwechselbare Sound ist genau euer Erfolgsrezept.

Nic: Schön, dass du das sagst. Denn wir haben viele Interview-Partner, die sagen „Erst habt ihr Hard Trance gemacht und dann habt ihr euch komplett verändert“. Aber: Nein! Wir haben uns und unseren Sound nicht komplett verändert. Wir haben ihn der Zeit angepasst. Aber du hörst – um bei einem deiner Favourites zu bleiben – „Should´ve known“ aus 2006 an, dass die Nummer von uns ist. Genauso hörst du unserem Remix „Only Road“ aus 2018 an, dass er von uns ist. Ich bin froh, dass du das sagst, weil wir genau das Bestreben haben: die Einzigartigkeit in unseren Tracks herauszufiltern. Klar sind die Nummern immer anders, aber irgendwie hört man doch immer raus: „Ah, das ist Cosmic Gate“.

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Und klar unterscheiden sich eure Releases. Vocal Tracks klingen konzeptionell in eurem Sound anders als Non-Vocal Tracks – unabhängig davon, dass die einen Vocals haben und die anderen nicht. Aber es gibt halt immer diese Credibility und diese innere Stimme, die einem sagt, dass ihr die Produzenten seid, wenn man eure Tracks hört.

Nic:
Und dahinter steckt nicht mal eine Absicht, sondern die Intention, wie wir Musik fühlen.
Bossi: Und logo hast du Leute, die sagen oder behaupten, wir hätten Trance verlassen. Nein, haben wir nicht! Aber willst du immer das Gleiche machen? Nein, man verändert sich und wir verändern unseren Sound, ohne uns aber zu verlieren oder gar anzupassen. Wir entwickeln uns einfach weiter und wir wollen natürlich auch unsere Fans glücklich machen. Aber wir produzieren nichts, womit wir nicht happy wären und wohinter wir nicht stehen würden.

Ihr produziert und seid glücklich in – mittlerweile Amerika. Deutschland habt ihr den Rücken gekehrt. Warum? Und warum funktioniert Trance in Deutschland nicht so richtig?

Nic: Sag du es uns. Du wohnst doch hier. (lacht)

Stimmt. Aber ich bin kein DJ, der um die ganze Welt reist.

Nic: Kannst ja gerne mal mitreisen. (lacht) Ich glaube, dass Trance eine zeitlang funktioniert hat. Und bitte korrigiere mich, sollte ich falsch liegen – aber Trance war sehr erfolgreich ab den 90ern bis Anfang der 2000er Jahre. Und dann wurde es …

Es wurde ver-kommerzialisiert, finde ich.

Nic: Genau das Wort habe ich gesucht. Danke. Und dann war plötzlich jede Dance-Nummer eine Trance-Nummer. Und es hat nicht lange gedauert, bis die Presse aufgehört hatte, darüber zu berichten. Und der Name „Trance“ war kaputt.
Bossi: Der Name ist einfach von der Industrie missbraucht worden. Es kamen die belgischen und holländischen Eurodance-Tracks – oder wie auch immer man sie nennen mag – raus. Es waren zweifelsfrei gute Tracks, aber es war kein Trance! Eher Popmusik. Und die Nummern wurden dann als Pop-Voice-Tracks oder ähnlich vermarktet. Der Markt in Deutschland, Holland und England war innerhalb von einem halben Jahr down. Da kamen Aussagen wie „Trance – dieser Bullshit läuft doch in jedem Radio“. Trance ist einfach zum Schimpfwort geworden.

Ja, wenn ich in Deutschland sage „Ich höre Trance“, bin ich der Kommerzheini.

Bossi: Genau so! Wir hatten echt schon viele Leute, die sagen „Was ihr spielt, ist geil. Aber das ist doch kein Trance!“. Und wir so: „Doch, klar. Das ist moderner Trance. Du bist von den Medien und der Industrie einfach fehlgeleitet worden.“ Traurig, aber wahr.

Klar, mittlerweile sind ja auch Armin – und nichts gegen Armins Produktionen – sehr poppig und weniger trancy.

Bossi: Armin ist kommerziell einfach so erfolgreich. Du musst natürlich auch bedenken, dass es unheimlich schwierig ist, aus diesem Dunstkreis rauszukommen. Armin hat einmal eine poppige Trance-Nummer releast, mit „This Is What It Feels Like“. Und dann bist du gefangen in diesem Kosmos. Du musst natürlich nachliefern – auch (und vor allem) für die Fans, die deine letzte Produktion gekauft haben. Trotzdem supportet er das Brand „Trance“ natürlich unglaublich stark weltweit.

Er wird ja nicht umsonst „King of Trance“ genannt.

Bossi: Richtig. Wobei er aber auch Side-Projects wie Gaia macht – was völlig unkommerziell und wirklich top produziert ist. Aber frag mal deinen Nachbarn, der auf „Blah Blah Blah“ abfährt, ob er irgendein Gaia-Release wie „Status Excessus D“ oder „Stellar“ kennt …
Nic: Wir verzichten generell auf Side-Projects und veröffentlichen einfach nur unter unserem Namen: Cosmic Gate. Früher gab es mal Side-Projects, wie unter dem Nickname Bossi und dem Titel „Time To Make The Floor Burn“.

Cool, dass du es erwähnst. Ein Release auf Mighty, das tatsächlich in meiner Vinylsammlung steht.

Bossi: Das lobe ich mir. Danke für die Tantiemen. (lacht)

Gerne doch. Und Nic? Du hattest doch unter deinem Alias Nic Chagall ebenfalls Releases. Ich denke da beispielsweise an „Promised Land“.

Nic: Gut vorbereitet, kann ich da nur sagen. (lacht) Ich habe auch noch viele andere Sachen gemacht, du du wahrscheinlich alle kennst. Aber das ist Vergangenheit.

Und wo ist die Gegenwart und Zukunft des Trance? In den USA, wo ihr seit rund sieben Jahren lebt?

Bossi: Ich würde gar nicht mal sagen, dass die USA der Markt schlechthin sind für Trance …
Nic: … aber in vielen Städten gibt es einen guten Markt für Trance. In den USA ist Trance wirklich sehr stark, in Deutschland leider nicht.
Bossi: Bei Trance ist es relativ schizophren. Zu einigen Events kommen 20.000 Leute. Aber wenn Armin van Buuren nach Deutschland käme … Okay, zusammen mit Above & Beyond und dem richtigen Marketingkonzept würde er vielleicht unter Umständen die Dortmunder Westfalenhalle füllen …

Unter Umständen. Vor zwei, drei Jahren hatte Armin eine „Armin Only“-Show in der Kölner Arena gespielt. Theoretisch passen 18.000 Leute rein. 8.000 waren da.

Bossi: In Deutschland ist der Sound nach wie vor eher Underground. Auf den weltweiten Festivals ist er Mainstage-tauglich – und da zappeln zig tausend Leute zu seinem Sound. Berechtigterweise. Aber unser Style und unsere Definition von Trance ist einfach eine andere.
Nic: Armin spielt zweifelsfrei gute Sets, weniger kommerziell als er releast. Da gibt es ganz andere DJs, die komplett der EDM-Schiene zuzuordnen sind. Und deren Fans sind eher Musik-Konsumenten …
Bossi: … und keine Musik-Liebhaber. Und in dieser zuletzt erwähnten Kategorie gibt es einfach weniger. Ist doch wie bei einem guten Wein oder gutem Essen. Die einen fahren zu McDonald´s, die anderen speisen etwas gediegener bei Salvatore … (lacht)

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Dabei fällt mir ein, dass nach acht Stunden Mysteryland mein Magen knurrt.

Bossi: Deinen Hunger können wir stillen.
Nic: Genau. Komm mit, wir gehen ganz feudal 5-Sterne-Burger und Deluxe-Fritten essen. (lacht)

Bin dabei. Dann müsst ihr mal erzählen, wie eigentlich alles anfing mit Cosmic Gate …

www.cosmic-gate.de
www.mysteryland.de