Berlin Dance Music Event (BDME) – Ein Interview mit Managing Director Mika Heggemann

Berlin Dance Music Event (BDME) – Ein Interview mit Managing Director Mika Heggemann Foto: Max Heeb

Runde vier. Das Berlin Dance Music Event ist angekommen und hat seinen guten Ruf in der Musikszene manifestiert. Dass es nach der Premiere im Jahr 2021 überhaupt eine Fortsetzung geben würde – damit hatte seinerzeit niemand gerechnet. Vor allem nicht Mika Heggemann selbst, der Initiator der Veranstaltung, die Musik, Nightlife und Kongress vereint. Für uns die Gelegenheit, mal beim 26-Jährigen an die Tür zu klopfen und nachzufragen.

Foto: Max Muschweck

Mika, bevor wir zum BDME kommen: Verrate doch unseren Lesern kurz, wer du bist, was du machst, wie du dazu gekommen bist, was du jetzt machst.

Klar, gerne. Geboren bin ich in Bayern, in der Nähe von Würzburg, wo ich bis 2018 auch gelebt habe. Die Industriekaufmann-Ausbildung in der Tasche, hat es mich dann nach Nürnberg verschlagen. Denn mein großer Wunsch war es schon immer, mein Hobby zum Beruf machen zu können: die Musik. Ich wollte produzieren, ja sogar Musikproduktion studieren. Ich hatte mich informiert und mir wurde klar: Wenn du das richtig angehen willst, musst du den Fokus zu 100 Prozent auf dein musikalisches Vorhaben legen. Meinen Job hab ich also gequittet und ein Praktikum im Tonstudio begonnen. Eigentlich wollte ich dann auf die Pop Akademie Mannheim gehen. Jedoch zog es mich mehr und mehr ins Nachtleben. Und so begann ich, Events im Großraum Nürnberg zu veranstalten, ich gründete mein eigenes Label und ging erste Schritte in der Musikindustrie. Das „Problem“ war: Ich kannte zwar zig Leute – Leute wie Clubbesitzer, Musikmanager & Co. –, doch irgendwie bekam ich nicht so richtig den Fuß in die Tür. Initialzündung, komplett ins Business einzusteigen, war mein Besuch beim Amsterdam Dance Event. Ich konnte networken, traf die verschiedensten Leute auf internationaler Ebene. Das war der ultimative Push für mich, und mein Weg war geebnet (lacht).

Der Weg zur Erstausgabe des BDME.

Die Idee kam 2020 im August – wieder Aufschwung der Szene in einer heiklen Phase. Und wo geht das nicht besser als in Berlin? Das erste BDME stand im Oktober 2020 und wurde noch größtenteils aus Nürnberg organisiert und dann bin ich 2021 nach Berlin gezogen, um mich zu 100 Prozent auf das Berlin Dance Music Event zu fokussieren.

Mit welcher Manpower setzt du den BDME um?

Lass mich überlegen. Insgesamt sind wir an die 30 Leute, wobei das Kernteam sechs Personen umfasst. Mit mir als Head of all, sozusagen. Es gibt aber noch einen Co-Director, einen Marketing Manager, einen Conference Manager, Leute im Bereich Social Media, Booking und Audio-/Videotechnik. Und das Witzige ist, dass wir immer noch deutschlandweit verteilt sind. Berlin, Nürnberg, Köln, Hamburg. Das tut dem Projekt gut und bringt frischen Wind und unterschiedliche Synergien ins Projekt.

Gib mir doch mal einen Roughcut. Was genau ist der BDME?

Wenn man so will, könnte man sagen: Der BDME ist der kleine Bruder des ADE, mit Fokus auf Berlin. Wir haben 2023 mit Freitag und Samstag zum ersten Mal zwei Konferenztage, die wir in drei Venues bestücken: im Ritter Butzke, im SAE Institute und in den Riverside Studios. Der Fokus am Freitag liegt klar auf den Professionals. So haben wir beispielsweise Victor Ruiz im Speaker-Line-up, und auch von Tomorrowland haben wir einen der Drahtzieher vor Ort. Es wird um Business-Themen gehen, wir werden Technology Talks haben mit u. a. dem Thema „Künstliche Intelligenz in der Musikproduktion“. Es treffen sich Agenturen, Artists, Management. Der Samstag richtet sich dann an Newcomer, Producer, Kreativköpfe. Es gibt viele Masterclasses, zum Beispiel zu Hard-Techno, zu Melodic Techno, Drum’n’Bass und Gabber, aber auch um Mental Health, Awareness, Nachhaltigkeit und Diversity wird sich vieles drehen. 

Ein gutes Schlusswort. Nun sei noch erwähnt, dass sich das gesamte Speaker- und Nightlife-Line-up auf der Website des BDME befindet. Hintergrundinfos sowie die bespielten Locations und vieles mehr sind ebenfalls dort aufrufbar.

 

25.-28.05.2023 • diverse Locations, Berlin

Line-up Speaker:Jason Wohlstadter (Proton), Martin Königsmann (MGNFY), Michel van Buyten (Tomorrowland), Miles Shackleton (Toolroom Rec.), Wez Saunders (Defected Rec.), Sven Schäfer (FAZEMag), Desiree Maus (Beatport) u. v. m.

Line-up Nightlife: Alex Stein (Drumcode, Terminal M), Denise Schneider (Reload Records), Juliet Sikora (Kittball Records), LOVRA (Repopulater Mars), Thomas Schumacher (Spannung Rec., Drumcode), Victor Ruiz (Volta, Drumcode) u. v. m.

www.berlin-dance-music-event.com

Foto Event: Max Heeb
Foto Mika Heggemann: Max Muschweck

Aus dem FAZEmag 135/05.2023